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Sicherheit und LKWs
#16
Es ging sich ja auch um eine andere Sichweise/Meinung/Erfahrung von einem Brummi, wie was stört oder einfach ein Unfallrisiko darstellt, was unsereins, der keine 40t o.ä. bewegt, gar nicht bemerkt, dass man da knapp mit dem Tod spielt...

Ich persönlich finde eine solche Einschätzung äuߟerst wertvoll!

Kleines Beispiel:
Die LKW´s dürfen ja nur 80 fahren.
Die Strafe bezieht sich auf das Überschreiten der Geschwindigkeit, nicht auf die Dauer der Überschreitung.
Die ersten 2 male sind noch relativ harmlos, sprich günstig, bei der dritten Überschreitung wirds dann aber richtig teuer.
Darum versuchen die Fahrer auf einer Tour einmal auf 90 oder so zu beschleunigen und dann möglichst lange die 90 halten zu können, damit Sie, wenn Sie erwischt werden, nur das einmalige Überschreiten der Geschwindigkeit zahlen zu müssen.
Wenn Sie aber ständig, wegen langsamer LKW´s wieder auf 80 runter müssen und dann wieder drüber kommen und das dann mehrmals, kann ich schon verstehen, dass ein LKW den anderen überholt, damit Er halt seine 90 halten kann.

Ich weiߟ jetzt nicht genau, ob die Gesetzeslage sich in der Hinsicht geändert hat, aber seit ich das mal in ner Reportage vor einigen Jahren gehört habe, habe ich doch Verständnis für den "harten" Job des LKW-Fahrers und bin deutlich gelassener, wenn mal wieder ein Elefantenrennen direkt vor mir stattfindet.
Weil in der Situation kann ich eh nix dran ändern, dass ich dahinter bleiben muss und nicht überholen kann, ob ich mich nun darüber aufrege oder nit.
Wenn ich das aber gelassen sehe, hab ich weniger Stress, keine schlechte Laune und wenn der Brummi wieder einschert, kann ich ja wieder vorbeiziehen...
Und mal ehrlich, wie viel Zeit vergeudet man da schon?

Also wenn noch ein anderer Brummi was aufm Herzen hat, einfach raus damit, damit können wir die Straßen Deutschlands vielleicht ein wenig angenehmer machen...
Und wenn es nur für uns persönlich gilt, weil wir dann wissen, was der andere für Beweggründe hat...


In diesem Sinne,
einfachnurfranz schrieb:Moin Folks,
aus gegebenem Anlass möchte mich ich mal zum Thema wie überhole ich einen LKW äussern. Die Saison ist frisch und vielen Treibern fehlt es an Gefühl. Das kann ich bedingt nachvollziehen, wobei ich aber meine das man in dem Fall nicht wie bekloppt am Gas ziehen muss.
Fahrt bitte nicht in sehr kurzem Abstand hinter mir her und schert dann plötzlich aus. Wenn ihr meine Spiegel nicht sehen könnt kann ich euch auch nicht sehen! Macht lieber durch affige Bewegungen auf euch aufmerksam und denkt daran das ich nicht nur in den Spiegel schauen kann weil vorne ist die Hauptrichtung. Wenn ich den Blinker links gesetzt habe werde ich wahrscheinlich die Spur wechseln, ein noch schnell durchquetschen kann da schon mal in die Hose gehen. Wenn ich an der Kreuzung ganz links stehe aber trotzdem rechts blinke werde ich rechts abbiegen, da passt ihr nicht wirklich noch durch. Ich brauche den Platz aber damit der Arsch auch um die Ecke kommt. Und auch wenn ein 40tonner besser verzögert als beschleunigt, an Engstellen noch mal schnell überholen und mich dadurch ausbremsen ist schlecht. 40 Tonnen schieben schon ganz schön.
Nur Kleinigkeiten aber denkt mal drüber nach.

Gruss Franz
Good Post!
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#17
Die bessere Einhaltung von Regeln und Gesetzen, sowohl was die Arbeitsbedingungen angeht, als auch die StVO, sind auch meines Erachtens die sinnvollste Lösung.

Der existenzielle Druck auf viele LKW-Fahrer ist so groß, dass sie es bewusst in Kauf nehmen (müssen!), gegen Regeln zu verstoßen.
Aber auch Unternehmer kalkulieren Buߟgelder bewusst und gewissenlos ein und "fahren" im wahrsten Sinne des Wortes günstiger.
Dazu kommt, viele Langzeitarbeitlose werden auf Steuerkosten zum Brummifahrer ausgebildet (Führerschein), wodurch eine sogenannte "Reserve" herangebildet wird, die dazu taugt, die Löhne weiter zu "dumpen".
Leiharbeit und Scheinselbstständigkeit geben der Branche den Tarif-Todesstoß.

Uns Bürgern und Konsumenten wird sofort mit steigenden Preisen gedroht, wenn man was am bestehenden System ändern und verbessern will.
Wir müssen uns überlegen, ob wir uns darauf einlassen und gewiss Gefahr laufen in einen unaufhaltsamen Sog gezogen zu werden: steigende Zahlen von übermüdeten, ausgebrannten Fahrern in immer maroderen Fahrzeugen.

Mein Respekt gilt allen LKW-Fahrern, die trotz aller Widrigkeiten gewissenhaft fahren und denen bewusst ist, welch Bedrohung das falsche Führen eines Zugs bedeuten kann.
Transzendenz, Resilienz, Transparenz. Und "omm".
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#18
@ Drasak:

Moin erstmal,
Die Story mit der Strafe bei 90km/h wird in der Regel am Lagerfeuer nach dem xxsten Bier ausgepackt.
Es stimmt 80 km/h sind erlaubt, der Begrenzer lässt 90 zu. Bergab mit Rückenwind geht auch mehr. Tempo 90 wird in Deutschland in der Regel bei Kontrollen nicht geahndet. Ab einem Tempo von 90+ warnt der digitale Tachograph : "Geschwindigkeit zu hoch". Wenn diese Warnung für mehrere Minuten ignoriert wird, z.B. Kasseler Berge runter, dann wird es teuer.
Elefantenrennen dürften eigentlich nicht stattfinden da die Behörden durch die Hintertür ein Bundesweites Überholverbot für LKWs eingeführt haben. Whistle Überholt werden darf nur noch wenn ein erheblicher Geschwindigkeitsunterschied besteht. Dabei wird von mindestens 10 km/h ausgegangen. Und das über die gesamte Strecke des Überholvorganges. Wird interessant an Steigungen. Und macht selbstverständlich niemand.

Gruss Franz
Unn ick segg noch: "Jaaann! Jan pass up! Man do stunn he all mit trekker int koeken."

 
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#19
ometa schrieb:Die bessere Einhaltung von Regeln und Gesetzen, sowohl was die Arbeitsbedingungen angeht, als auch die StVO, sind auch meines Erachtens die sinnvollste Lösung.

Der existenzielle Druck auf viele LKW-Fahrer ist so groß, dass sie es bewusst in Kauf nehmen (müssen!), gegen Regeln zu verstoßen.
Aber auch Unternehmer kalkulieren Buߟgelder bewusst und gewissenlos ein und "fahren" im wahrsten Sinne des Wortes günstiger.
Dazu kommt, viele Langzeitarbeitlose werden auf Steuerkosten zum Brummifahrer ausgebildet (Führerschein), wodurch eine sogenannte "Reserve" herangebildet wird, die dazu taugt, die Löhne weiter zu "dumpen".
Leiharbeit und Scheinselbstständigkeit geben der Branche den Tarif-Todesstoß.

Uns Bürgern und Konsumenten wird sofort mit steigenden Preisen gedroht, wenn man was am bestehenden System ändern und verbessern will.
Wir müssen uns überlegen, ob wir uns darauf einlassen und gewiss Gefahr laufen in einen unaufhaltsamen Sog gezogen zu werden: steigende Zahlen von übermüdeten, ausgebrannten Fahrern in immer maroderen Fahrzeugen.

Mein Respekt gilt allen LKW-Fahrern, die trotz aller Widrigkeiten gewissenhaft fahren und denen bewusst ist, welch Bedrohung das falsche Führen eines Zugs bedeuten kann.
Good Post!
*zustimm!*
einfachnurfranz schrieb:@ Drasak:

Moin erstmal,
Die Story mit der Strafe bei 90km/h wird in der Regel am Lagerfeuer nach dem xxsten Bier ausgepackt.
Es stimmt 80 km/h sind erlaubt, der Begrenzer lässt 90 zu. Bergab mit Rückenwind geht auch mehr. Tempo 90 wird in Deutschland in der Regel bei Kontrollen nicht geahndet. Ab einem Tempo von 90+ warnt der digitale Tachograph : "Geschwindigkeit zu hoch". Wenn diese Warnung für mehrere Minuten ignoriert wird, z.B. Kasseler Berge runter, dann wird es teuer.
Elefantenrennen dürften eigentlich nicht stattfinden da die Behörden durch die Hintertür ein Bundesweites Überholverbot für LKWs eingeführt haben. Whistle Überholt werden darf nur noch wenn ein erheblicher Geschwindigkeitsunterschied besteht. Dabei wird von mindestens 10 km/h ausgegangen. Und das über die gesamte Strecke des Überholvorganges. Wird interessant an Steigungen. Und macht selbstverständlich niemand.

Gruss Franz
Ich hab das wie gesagt vor einigen Jahren mal erfahren und fahre seitdem deutlich bewusster und mit mehr Rücksicht/Verständnis für die Brummis auf den Bahnen, aber auch sonst.
Dass sich da gesetzlich in der Zwischenzeit was getan hat, kann gut sein und will ich nicht bestreiten (einerseits bin ich da nicht immer unbedingt auf dem aktuellsten Stand der Dinge...)
Das es ärgerlich ist, wenn man mehrere Kilometer hinter nem LKW herfährt, der gefühlte 0,1km/h schneller ist als der, den er überholen will, stimmt...
Wobei ich dazu sagen muss, dass es mir selten vorgekommen ist. Wenn ich z.B. meine Fahrt nach Ansbach nehme, Hin- und Rückfahrt knappe 1000km, ist es mir auf Hin- UND Rückfahrt 2mal vorgekommen, dass ich hinter nem "Elefantenrennen" warten musste, bis ich am LKW vorbeifahren konnte... Das hat jeweils 1, vielleicht 2 Minuten gedauert...

Aber ist es wirklich Sinn der Sache, den Fahrer für theoretisch nicht einhaltbare Lenk- und Liefertermine zu bestrafen?
Klar ist es der Fahrer, der sich entscheidet, schneller als erlaubt zu fahren oder was auch immer, aber wenn er das nicht tut, dann wird er vom Chef vielleicht ein-, zweimal ermahnt und dann gefeuert, weil 5 andere dem Chef auf der Matte stehen und nen Job haben wollen... Und DA sollte der Gesetzgeber was tun...

Aber die Diskussion können wir seitenweise führen und doch zu keinem Ergebnis kommen, das muss der Gesetzgeber regeln...

Ich für meinen Teil habe vollstes Verständnis und vollen Respekt für/vor den Fahrern und versuche, Ihnen das Leben nicht noch schwerer zu machen...
Und in meinen Augen sollte dieser Fred dieses Verständnis auch anderen klar machen...

Ich hoffe Ihr versteht, was ich meine...
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#20
ometa schrieb:Die bessere Einhaltung von Regeln und Gesetzen, sowohl was die Arbeitsbedingungen angeht, als auch die StVO, sind auch meines Erachtens die sinnvollste Lösung.

Der existenzielle Druck auf viele LKW-Fahrer ist so groß, dass sie es bewusst in Kauf nehmen (müssen!), gegen Regeln zu verstoßen.
Aber auch Unternehmer kalkulieren Buߟgelder bewusst und gewissenlos ein und "fahren" im wahrsten Sinne des Wortes günstiger.
Dazu kommt, viele Langzeitarbeitlose werden auf Steuerkosten zum Brummifahrer ausgebildet (Führerschein), wodurch eine sogenannte "Reserve" herangebildet wird, die dazu taugt, die Löhne weiter zu "dumpen".
Leiharbeit und Scheinselbstständigkeit geben der Branche den Tarif-Todesstoß.

Uns Bürgern und Konsumenten wird sofort mit steigenden Preisen gedroht, wenn man was am bestehenden System ändern und verbessern will.
Wir müssen uns überlegen, ob wir uns darauf einlassen und gewiss Gefahr laufen in einen unaufhaltsamen Sog gezogen zu werden: steigende Zahlen von übermüdeten, ausgebrannten Fahrern in immer maroderen Fahrzeugen.

Mein Respekt gilt allen LKW-Fahrern, die trotz aller Widrigkeiten gewissenhaft fahren und denen bewusst ist, welch Bedrohung das falsche Führen eines Zugs bedeuten kann.

Moin,
schön geschrieben und beschrieben. Die "Langzeitarbeitslosen" denen in den letzten Jahren mit aller Gewalt zu einem Führerschein verholfen wurde stehen zu mehr als 50% diesem Teil des Arbeitsmarktes nicht mehr zur Verfügung. Innerhalb kürzester Zeit stellen die fest warum ein LKW ein Arbeitsgerät ist und warum das Wort "Arbeit" Bestandteil dieses Gerätes ist. Der Rest wird bei den Speditionen verheizt bei denen schon jeder gewesen ist, und nur bleibt wenn sich keine Alternative auftut. Dazu kommt der Druck aus den Osteuropäischen Staaten der immer stärker wird.
Fakt ist aber das auf dem Markt kaum "brauchbare" Fahrer zu finden sind. Die attraktiven Angebote von Seiten der Arbeitsvermittler: "Nimm ihn (sie) und den Lohn machen wir" rechnen sich nach der ersten Kaltverformung nicht mehr.
Die Firma in der ich beschäftigt bin (da könnten Marx und Engels mit leben oder? Big Grin ) erweitert gerade ihren Fuhrpark und bekommt es nicht gebacken innerhalb der Lieferfrist der beiden Züge brauchbares Fahrpersonal einzustellen. Eckdaten: Werksfernverkehr D-NL, Fuhrpark (Sattel Kühler) jünger als 3 jahre, Tagestouren also Nachts im eigenen Bett, Stundenlohn, Spesen usw. Meiner Meinung nach nicht schlecht.
Die Alternative bedeutet wohl einen externen mit ins Boot zu nehmen der sich dann aus dem obengenannten Pool bedient.
Könnte ja noch Stunden aber das führt zu weit.
Mein Anliegen beim Starten dieses Trööts war auch ja euren Blick für Sachen zu schärfen die vielen nicht bewusst sind.

Gruss Franz
Unn ick segg noch: "Jaaann! Jan pass up! Man do stunn he all mit trekker int koeken."

 
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#21
einfachnurfranz schrieb:Die Alternative bedeutet wohl einen externen mit ins Boot zu nehmen der sich dann aus dem obengenannten Pool bedient.
Kurzfristig, ja.
Wenn "die Branche" sich aber dessen bewusst ist, könnte sie in Ausbildung investieren.
Sollte deine Firma nicht nur kurz expandieren, wären "Stammarbeiter" mit betriebsinterner Qualifizierung doch die einfachste und für alle Beteiligten die optimalste Lösung.

Marx und Engels würde man heutzutage am besten als Whistleblower bezeichnen (mit dem Prädikat, einfache Zusammenhänge in besonders philosophisch klingende Schachtelsätze zu verpacken Wink ).
Transzendenz, Resilienz, Transparenz. Und "omm".
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#22
Garfield schrieb:Allgemein zum Thema LKW: Ich fahre oft schon nach wenigen Kilometern direkt auf die Autobahn, auch im Winter. Daher ist oft erstmal schleichen angesagt, um den Motor warm zu fahren. Ich fahre daher manchmal hinter einem LKW oder auch zwischen mehreren.
Na, dann darfst Du Dich nicht wundern, wenn da ein Brummifahrer ärgerlich wird. Der muss dann um den von Dir geforderten Sicherheitsabstand einzuhalten erst mal auf die Bremse.
Oder andernfalls nicht nur den LKW vor Dir überholen, sondern Dich (unnötigerweise!) gleich mit dazu.
Fahr doch einfach 120, im sechsten Gang, auf der linken Spur, dann hast Du auch keine Probleme mit den LKW, Deinem Motor ist das egal.
Lass den LKWs die rechte Spur nach Möglichkeit für sich, auf der anderen Seite wird sich dann ja gerne beschwert, wenn sie über Kilometer beim Überholen die linke Spur blockieren.
Vielleicht hast Du mal die Möglichkeit, einen Tag mit einem LKW mitzufahren, danach siehst Du die ganze Problematik garantiert mit ganz anderen Augen.
Nach kräftigen Strafen zu rufen ist immer das einfachste. Neutral

Ist nicht bös gemeint, ich war selber einige Jahre mit nem Siebeneinhalbtonner beruflich unterwegs, da gelten im Prinzip die gleichen Beschränkungen und Vorgaben wie für die "ganz dicken".
Ich kenn also beide Seiten.
Grüߟe, rex
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