Also jetzt verstehe ich die Welt nichtmehr: Eure Beweggründe jemanden zu töten (Selbstschutz) sind also nobler als Selbstbefriedigung? Warum? In beiden Fällen tut man sich etwas Gutes auf Kosten anderer. Natürlich ist beides nicht in Ordnung. Bei Gefängnisstrafen ist das wieder etwas anderes: Hier wird Wiedergutmachung angestrebt, die ja auch dem Täter etwas bringen soll. Für mich verdient jeder Mensch, der über einen anderen die Todesstrafe ausspricht selbst diese Strafe. Warum? Er hat auch aus "Eigennutz" diese Entscheidung gefällt. Am besten müssten sie sich dann gegenseitig umbringen, denn sonst würde die Menscheit ausgelöscht werden (denkt mal drüber nach
)
Man Leute, bei solch schwerwiegenden Entscheidungen muss man objektiv bleiben und darf sich auf garkeinen Fall von Gefühlen oder Meinungen leiten lassen. Das ist es was ich hier versuche.
@Orangerider: Ich meinte, dass der Täter
nach seinem Gefängnisaufenthalt noch Steuern zahlen kann, nicht währendessen. Währendessen kann er auf andere Art und Weise ein Stück wieder gut machen, z.B. durch die Gefängnisarbeit, die der Gesellschaft ja auch etwas bringt (auch wenn nicht wirklich nennenswert).
Natürlich kann eine solche Tat (Kindesmissbrauch/Mord) niemals ganz wieder gut gemacht werden. Aber besser ein Stück als garnicht. Hinrichtung bedeutet NUR Rache und Rache hilft niemandem! Ich möchte hier mal Kant miteinbringen: "Handle stets so, dass die Maxime deines Handelns als allgemeine Gesetzgebung gelten könnten". Übersetzt: Alles was du tust sollte im gleichen Fall genauso wieder getan werden. Also müsste man jemanden auch hinrichten, selbst wenn alle Gutachten dieser Welt bestätigen würden, dass dieser Mensch nie wieder eine solche Tat begehen würde.
Ihr wendet den Utilitarismus an: Das größte Wohl für die größte Zahl. Das würde jedoch auch bedeuten, dass man einen Menschen töten dürfte, wenn dadurch zwei anderen das Leben geschenkt werden würde. Damit wäre Mord wieder legitimiert, sobald es um Menschenleben geht. Ich halte den Utilitarismus für die unpassendste aller Moralthesen. Es kann nicht sein, dass Menschenleben geopfert werden dürfen, um anderen das Leben zu schenken. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Straftäter oder um Mutter Theresa handelt. Wenn man einen Menschen töten müsste, um ein Heilmittel gegen Aids zu finden, so würde ich sagen: Nein! Eine strikte Einhaltung des Utilitarismus würde die Welt ins Chaos stürzen. Natürlich gibt es da auch andere Ansichten.
Es gibt unzählige weitere Moralthesen aber alle aufzuzählen würde meine Finger doch ein wenig ermüden. Für alle die noch zur Schule gehen: Fragt mal euren Ethiklehrer, was er/sie von der Todesstrafe halten. Ich gehe jede Wette ein, dass sie sie ablehnen. Und Ethik-Kundige können es dann auch wenigsten ordentlich begründen, nicht wie die meisten anderen.
Und was dich angeht Sir Geffory: Wer sagt dir, dass jemand, der ein Kind missbraucht nicht ähnliches schlimmes selbst durchgemacht hat und deswegen erst so krank geworden ist. Du würdest jemanden töten, wenn er dein Kind ermordet. Darf ein Angehöriger des Mörders deines Kindes sich dann auch an dir vergehen?
Spoiler:
An dieser Stelle: Wer hat den Film "Die Jury" gesehen? Das Ende ist bescheuert. Man spricht einen Mörder frei, der die Vergewaltiger seiner Tochter umgebracht hat. Und das, obwohl der Mord eindeutig bewiesen war. Vollkommen hirnrissig. Das würde bedeuten, dass die Selbstjustiz wieder legal wäre!
Es geht bei der Frage nach der Todesstrafe nicht darum, wann man sie anwenden darf, sondern ob man sie überhaupt anwenden darf!