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Anleitung zum Prüfen der Kompression
#1
Kompression prüfen

Aus gegebenem Anlass habe ich nach einer Anleitung im Netz gesucht und diese gefunden und möchte sie hier zur Verfügung stellen.

Die Kompression sollte im betriebswarmen Zustand geprüft werden, da sich die Kolbenringe leicht ausdehnen und somit besser abdichten. Weiterhin sollten während der Prüfung die Drosselklappen geöffnet sein, also den Starterknopf erst bei der Vollgasstellung betätigen.

Nun zur Vorgehensweise

Beim Verdichtungstakt sind die Ventile geschlossen und der Kolben komprimiert das angesaugte Gemisch stark. Damit steigt der Druck im Zylinderraum bis auf etwa 1400 kPa (entspricht etwa 14 kp/cm² bzw. bar) an. Damit sind die Voraussetzungen für eine gute Verbrennung gegeben. Das klappt natürlich nur, wenn keine Druckverluste auftreten.
Der Verdichtungsdruck, man spricht auch von Kompressionsdruck, ist damit ein guter Indikator für den Innenzustand des Motors. Nimmt man eine Kompressionsprüfung in regelmäßigen Abständen vor und notiert die Ergebnisse, erhält man eine Liste, mit der man bestimmen kann, wann eine Motorüberholung ansteht. Hier wird beschrieben, wie man die Messung richtig durchführt und die Ergebnisse interpretiert



[Bild: http://www.klappersaki.de/gpz-wartung/Ko...ss_01s.jpg]

Für die Messung benötigt man ein geeignetes Messgerät, das es im Zubehörhandel gibt. Den Motor muss man durch Fahren auf normale Betriebstemperatur bringen. Die Batterie sollte vollgeladen und der Anlasser in gutem Zustand sein, denn niedrige Anlassumdrehungen verfälschen die Messergebnisse.

Achtung: Niemals mit dem Finger oder Daumen während der Messung auf das offene Zündkerzenloch fassen. Es besteht Verletzungsgefahr durch hohen Unterdruck!

Kerzen lösen
Bei verschmutzen Motoren die Zündkerzen 1 bis 2 Umdrehungen lösen und Motor 5 bis 10 Sek. durchdrehen, damit Schmutz abgeblasen wird. Das geht natürlich auch mit Druckluft, wenn man einen Kompressor hat.
Dann Zündkerzen herausschrauben und Zündkabel so verwahren, dass Sie nicht in bewegte Teile fallen und keine Zündfunken überspringen können.

Messung durchführen
Kompressionstester fest auf das Zündkerzenloch aufsetzen bzw. einschrauben, so dass die Verbindung absolut dicht ist.
Drosselklappe der Vergaser vollständig öffnen, also Vollgas geben. Dann Motor mit dem Anlasser etwa 4 -6 mal durchdrehen und Druckanzeige beobachten, bis diese nicht mehr steigt. Die Messung bei allen Zylindern wiederholen, Werte notieren und mit den folgenden Informationen bewerten:


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[Bild: http://www.klappersaki.de/gpz-wartung/Ko...ess_02.jpg]
Alles in Ordnung
Der erste Kompressionshub (A) ergibt etwa 3 - 5 kp/cm². Danach wird der Druck bis auf den spezifizierten Wert (B) erhöht.
Dieser sollte bei der GPZ 500 S lt. Werkstatthandbuch zwischen 8,85 - 13,5 kp/cm² (Bar) sein. Die Differenz zwischen dem besten und schlechtesten Zylinder © darf nicht mehr als 1-1,5 kp/cm² betragen. Die Verschleißgrenze ist bei 8,85 kp/cm² abwärts.

Bei überholten Motoren (neue Kolben und/oder Ringe) werden die spezifizierten Werte meist nicht sofort erreicht, sondern erst nach der Einfahrperiode.


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[Bild: http://www.klappersaki.de/gpz-wartung/Ko...ess_03.jpg]
Ventile defekt
Dies ist bei hochbelasteten und älteren Motoren ein häufiges Problem.
Dabei ergibt der erste Kompressionshub (A) einen geringeren Wert und baut sich danach etwa nur mit 1 kp/cm² pro Umdrehung bis auf den Endwert (B) auf.

Die Ventile sind wahrscheinlich undicht (Sitz beschädigt; Ventilspiel zu eng). Wenn ein wenig Öl in den Verbrennungsraum gefüllt wird (2 Spritzer mit der Ölkanne durch das Zündkerzenloch) und sich bei erneuter Messung (D) keine wesentlich anderen Werte ergeben.


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[Bild: http://www.klappersaki.de/gpz-wartung/Ko...ess_04.jpg]
Kolben und/oder Zylinder defekt
Auch ein ganz üblicher Defekt und nicht leicht von undichten Ventilen zu unterscheiden. Die Symptome sind zunächst sehr ähnlich. Das heißt, der erste Kompressionshub (A) ergibt einen geringen Wert und erhöht sich mit 1 kp/cm² pro Umdrehung bis auf den Endwert (B).

Mit Öl im Verbrennungsraum ergeben sich bei erneuter Messung jedoch durch die Dichtwirkung des Öles beinahe normale Werte (D).
So erkennt man, dass das Kolbenspiel zu groß ist. Die Zylinder und/oder Kolben bzw. die Kolbenringe sind verschlissen.


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[Bild: http://www.klappersaki.de/gpz-wartung/Ko...ess_05.jpg]
Kopfdichtung defekt
Etwas seltener, aber auch möglich ist ein ganz gemeiner Defekt, der sich meist auch durch Ölaustritt am Kopf äußert.
Die Messwerte sind wieder ähnlich wie bei den letzten defekten. Mit Öl im Verbrennungsraum ergeben sich bei erneuter Messung aber nur geringfügig bessere Werte (D).

Das bedeutet, dass die Zylinderkopfdichtung wahrscheinlich undicht bzw. verbrannt ist, die Dichtfläche nicht plan ist oder die Zylinderkopfschrauben nicht korrekt angezogen sind.



Wenn man bis hier gekommen ist und die Werte sind sogar höher als spezifiziert, können sich Ölkohleablagerungen im Zylinderraum gebildet haben, die unbedingt entfernt werden sollten.
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