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Motor säuft ab, Benzin läuft aus linkem Krümmer
#1
Hallo,

Habe gerade einen Patienten einer Bekannten in der Garage stehen:
GPZ500S Bj.97 34tKm.

Das Teil bringt mich noch um den Verstand...

Angefangen hat es damit, daß die Kawa mit Choke "fast" normal angesprungen ist, aber nach ca. 1 Minute Fahrzeit anfing zu stottern und aus ging. Egal mit oder ohne Choke, der Motor lieߟ sich erstmal nicht mehr starten.
Am nächsten Tag sprang sie wieder an, aber nach 1 Minute wieder das gleiche Fehlerbild.
Aus dem linken Endtopf wird der Sprit nahezu 1:1 rausgeblasen und schnell hat man einen See unter dem Motorrad.

Habe dann die Zündkerzen erneuert und kontrolliert, 1A Funken!
Motoröl gewechselt, da der Ölstand über max. war (Benzin im Block).

Vergaser zerlegt:
Alles war sauber, Membrane ok, Schieber ok und leichtgängig, Hautpdüse (130er) und Düsenstock kontrolliert, ok. Alles saubergeblasen mit Druckluft.
Chokebetätigung kontrolliert, ok.
Schwimmer und Nadelventile kontrolliert, ok.
Schwimmerstand eingestellt bei waagerecht stehendem Vergaser (war links zu hoch) auf etwas über Deckelabsatz (lt. Repanleitung).
Düsennadeln kontrolliert, Nadelhalter (Kunststoff) der linken Nadel war hochgerutscht.
Beide Nadelhalter gewechselt, Nadeln bleiben jetzt unten, wie es sein soll.
Die Hülsen in den Vergaserschiebern sitzen auch korrekt (Loch ist dadurch verschlossen).
Schieber sind korrekt eingebaut.
Gemischschraubeneinstellung kontrolliert, war auf 2 1/4 Umdrehungen raus. Ok.
Luftfilter ist neu.
Ansaugstutzen sind dicht.
Unterdruckanschlüsse prov. verschlossen.

Trotzdem säuft der Motor sofort ab nach dem Starten.
Wenn ich überbrückt mit viel Gas orgel ohne Choke, springt er irgendwann an. Aber nur widerwillig und läuft nur mit Hochhalten der Drehzahl bei ca. 4000 1/min.
Mache ich die Benzinzufuhr auf, säuft sie sofort wieder ab.

Kompression hab ich noch gemessen mit Motometer-Schreiber, beide Zyl. haben 16bar.
Synchronisationsuhren drangebaut, beide Vergaser laufen synchron, wenn sie mal läuft.

Dann Vergaser gewechselt (von Bj.98), vorher nochmal alles an dem neuen/gebrauchten kontrolliert (Schmutz/Gemischeinstellung/Schieber/Nadelsitze/Düsen/Membrane/Chokebetätigung/Schwimmerstand).
Kein Erfolg! Säuft wieder ab.
2 Sätze Kerzen hab ich bisher geschrottet, da die nach ca. 3 mal "Flutung" mit Sprit nicht mehr sauber funken.
Wenn ich den Motor starte ohne Kerzen, ohne Choke, kommt jetzt aus dem rechten Kerzenloch deutlich mehr zerstäbtes Benzin. Links kommt kaum was raus...
Fehler ist gewandert durch den Einbau des gebrauchten Vergasers.
Nochmal Benzinstand kontrolliert, aber diesemal im eingebauten Zustand: beide Vergaser gleich.

Hat vielleicht jemand einen Tip, was ich übersehen habe könnte?
Oder geht die Sache vielleicht Richtung "Zündverstellung"?
Ich bin schon soweit, daß ich noch einen Vergaser kaufe!!
Den letzten hab ich vom Motorradverwerter. Der sagte mir natürlich, daß das Teil aus einem Unfall-Motorrad war und bis zum Chrash funktionierte...

Wenn noch jemand einen wirklich funktionierenden Vergaser liegen hat, der nicht schon monatelang ohne Sprit im Keller lag: nehme alles!!! Cool
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#2
Hi Horstimann. An fremden Motorrädern zu schrauben ist ein äuߟerst undankbares Geschäft, mach ich selber oft genug.
Von daher erstmal mein Mitgefühl Wink

Hast ja jetzt schon fast alles kontrolliert oder ausgetauscht. Bevor Du jetzt das Handtuch wirfst, würde ich aber noch die Schwimmernadelventile erneuern, das scheinst Du ja noch nicht gemacht zu haben.
Bei der GPZ zählen die fast schon zu den Verschleiߟteilen. Da deren Gummispitzen längeres rumliegen ohne Sprit tatsächlich nicht gut tut, halte ich da einen Defekt auch am Tauschvergaser für möglich.

Für die alternative Fehlersuche: Wann bzw. unter welchen Umständen war der Fehler mit dem absaufen denn laut Besitzerin erstmals aufgetreten? Von heute auf morgen oder nach längerer Standzeit?
Die Zündung vom "D"-Modell ist übrigens standfest, da gibt es (bis auf die Kerzenstecker) ganz selten Probleme.
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#3
Danke schonmal für die Antwort! Big Grin

Habe gestern schon 2 "Dichtungskits" samt Nadelventilen bestellt für die Vergaser.
Und natürlich nochmal 2 Zündkerzen.
Wenn das dann nicht geht kommt der nächste Vergaser rein.
Kerzenstecker würde ich ausschlieߟen, da die Funken bei den neuen Kerzen richtig gut sind!
Auߟerdem ist der Fehler, leicht abgewandelt, nach dem Tausch der Vergaser gewandert zum rechten Zylinder. Zwar läuft da kein Sprit mehr aus den Endtöpfen, aber der rechte Zylinder bekommt definitiv zu viel Sprit.

Ja, an fremden Moppeds rumschrauben ist schon was anderes, als an dem eigenen.
Selber merkt man ja schon eher, daß da irgendwas nicht stimmt oder sich was anbahnt.
Manche aber ignorieren einfach alles und melden sich erst, wenn der Bock nicht mehr läuft.
Wie es bei der GPZ war, weiߟ ich nicht genau. Die Dame fährt damit nur an Wochenenden, aber zuletzt stand die GPZ ca. 3 Wochen in ihrer Garage. Dann eine kleine Tour geplant aber nur 2 Km weit gekommen...
Jetzt steht das Teil bei mir in der Garage. Confused
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#4
Vielleicht solltest du dennoch mal die Anschlüsse der CDI kontrollieren und prüfen ob der Zündfunke über eine längere Zeit zuverlässig vorhanden ist (weiߟ ich aber gerade gar nicht wie man das am besten macht). Da der Fehler beim Vergaserwechsel gewandert ist wird es wohl aber dennoch am Vergaser liegen.
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#5
antibike schrieb:Vielleicht solltest du dennoch mal die Anschlüsse der CDI kontrollieren und prüfen ob der Zündfunke über eine längere Zeit zuverlässig vorhanden ist (weiߟ ich aber gerade gar nicht wie man das am besten macht). Da der Fehler beim Vergaserwechsel gewandert ist wird es wohl aber dennoch am Vergaser liegen.
Falls du eine GPZ BJ94 oder neuer in der Gegend hast würde ich ebenfalls dazu raten mal ne andere CDI zu testen. Hatte die gleichen Symptome und habe ebenfalls alles zerlegt und mal von links nach rechts gewechselt gehabt (Zündspulen, Kerzenstecker, Kerzen) und immer siffte es aus dem linken Krümmerende und sie stotterte nur auf einem Zylinder. Ab und zu zündete auch mal die linke Seite aber nach ein paar Sekunden ging sie dann auch wieder aus. War alles umsonst, hätte ich vorher eine andere CDI angeklemmt, dann wäre der Fehler nach 5 Minuten Arbeit aus der Welt gewesen. Hab seither immer eine zu Hause auf der hohen Kante.

mfg
Dennis
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#6
SFFox schrieb:
antibike schrieb:Vielleicht solltest du dennoch mal die Anschlüsse der CDI kontrollieren und prüfen ob der Zündfunke über eine längere Zeit zuverlässig vorhanden ist (weiߟ ich aber gerade gar nicht wie man das am besten macht). Da der Fehler beim Vergaserwechsel gewandert ist wird es wohl aber dennoch am Vergaser liegen.
Falls du eine GPZ BJ94 oder neuer in der Gegend hast würde ich ebenfalls dazu raten mal ne andere CDI zu testen. Hatte die gleichen Symptome und habe ebenfalls alles zerlegt und mal von links nach rechts gewechselt gehabt (Zündspulen, Kerzenstecker, Kerzen) und immer siffte es aus dem linken Krümmerende und sie stotterte nur auf einem Zylinder. Ab und zu zündete auch mal die linke Seite aber nach ein paar Sekunden ging sie dann auch wieder aus. War alles umsonst, hätte ich vorher eine andere CDI angeklemmt, dann wäre der Fehler nach 5 Minuten Arbeit aus der Welt gewesen. Hab seither immer eine zu Hause auf der hohen Kante.
Hattest du die defekte CDI mal geöffnet und auf kalte Lötstellen kontrolliert? Da sie ja doch hin und wieder funktionierte könnte das ein Auslöser gewesen sein.
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#7
antibike schrieb:Hattest du die defekte CDI mal geöffnet und auf kalte Lötstellen kontrolliert? Da sie ja doch hin und wieder funktionierte könnte das ein Auslöser gewesen sein.
Aufmachen is gut... die CDI ist ja quasi mit isolierendem Kunststoff ausgegossen, das müsste man schon irgendwie aufstemmen und da ich in der Bucht eine für 20 Euro geschossen habe war mir das dann Wurst Wink Wenn ich mal Bastel- und Spieltrieb zuviel hab, werde ich das vllt mal machen aber ich glaube man kann mehr kaputt machen, wenn man die Elektronik aus der ausgehärteten Klebmasse entfernen will, oder gibt es dazu einen guten Trick? Smile

mfg
Dennis
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#8
SFFox schrieb:
antibike schrieb:Hattest du die defekte CDI mal geöffnet und auf kalte Lötstellen kontrolliert? Da sie ja doch hin und wieder funktionierte könnte das ein Auslöser gewesen sein.
Aufmachen is gut... die CDI ist ja quasi mit isolierendem Kunststoff ausgegossen, das müsste man schon irgendwie aufstemmen und da ich in der Bucht eine für 20 Euro geschossen habe war mir das dann Wurst ;) Wenn ich mal Bastel- und Spieltrieb zuviel hab, werde ich das vllt mal machen aber ich glaube man kann mehr kaputt machen, wenn man die Elektronik aus der ausgehärteten Klebmasse entfernen will, oder gibt es dazu einen guten Trick?
Das war mir nicht bewust, da meine CDI zum Glück noch nie Probleme gemacht hat, habe ich mir die CDI noch nie näher ansehen müssen. Dann wird man wohl wirklich nur die Ports durchmessen können und mehr geht nicht. Im Werkstatthandbuch steht allerdings, dass man dieses Durchmessen nicht mit jedem standard Multimeter durchführen soll, weil man die CDI beschädigen könnte (siehe Zitat).
Zitat:Für diesen Test nur den Handtester 57001-983 verwenden. Bei anderen Meߟgeräten können unterschiedliche Werte vorkommen. Wenn ein Megohmmeter oder ein Gerät mit einer starken Batterie verwendet werden, kann der IC-Zünder beschädigt werden.
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#9
Klar, die CDI wäre auch eine Möglichkeit.
Aber nach jedem Absaufen habe ich die Kerzen jedesmal getrocknet, in die Kerzenstecker gesteckt und den Motor gestartet.
Nur um zu sehen, ob die Kerzen für den nächsten Versuch noch taugen. Und da hatte keine Kerze Aussetzer.
Selbst beim Kompressionstest funkten die schön gleichmäߟig durch.
Wenn eine Kerze defekt war, konnte man das sofort am Funken sehen.
Der sprang nämlich nicht mehr oben an der Elektrode über, sondern weiter drinnen in der Kerze. Also Keramik kaputt.
Ich schätze mal, daß die Sache mit dem Rep.-Kit (Dichtungen/Nadelventile/Düsenstock/...) funktionieren wird.
Die Nadelventile sind jetzt die letzte Fehlerquelle, die mir noch einfällt.
Obwohl ich den Benzinstand in den Kammern optimal eingestellt habe (etwas über Deckeldichtung) und der auch stabil blieb...
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#10
Hi,

wie ist denn die Funktion des Vergasers im ausgebauten Zustand - alles gängig? Klingt mir noch immer nach zuviel Sprit....ist der Benzinhahn in Ordnung? Wenn der nämlich "vergisst", bei fehlendem Unterdruck zu schliessen, dann läuft Dir jeder Vergaser über.
Vier Finger zum Gruß erhoben Smile
(und zwei Grüne hinter sich gelassen)
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#11
also selbst bei nicht schlieߟendem Benzinhahn dürfte der Vergaser nicht überlaufen. Da würden dann ja die Schwimmernadeln zu machen
1.weiteste Anreise Norden2010
2.Motorradquiz Norden2010
3.weiteste Anfahrt Ansbach2008
2.weiteste Anfahrt Ansbach2013
Umbauten:Xenon,LED-Miniblinker,LED-Kennzeichenbel.,blaues umgeschweiߟtes Geweih,SaitoII-Heizgriffe,Blaue LEDs und 2in2 Barracuda Carbon
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#12
Sollte man meinen, aber 20L Sprit sind dann doch stärker Wink

Definitiv läuft der Motor nur auf einem Zylinder wenn der bei 4000U/min gehalten werden muss.
Aber das die Zündkerzen nach jedem 3ten Versuch komplett für die Tonne sind möcht ich mal bezweifeln.
Ansonsten wäre da ein ganz anderes Problem ...
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#13
Na ja, in meiner Jugend (oder sogar noch davor) gab es für BMWs Heinrich Tanks mit bis zu 37 Litern Fassungsvermögen. Was es damals aber nicht oft gab, waren unterdruckgesteuerte Benzinhähne Wink
Bin ja nicht so der Physiker, aber ist da nicht eh nur die "Wassersäule" entscheidend für den Druck aufs Nadelventil, und nicht die Masse im Tank?
Zu den Kerzen: Neue NGk mögen zwar bekanntermaßen kein absaufen, aber so ein hoher Verschleiߟ kommt mir auch schon seltsam vor Think
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#14
Also die Startversuche mache ich alle ohne Tank!
Habe eine kleine 200ml Kunststoffflasche (oben offen) mit Schlauch an den Vergasern angeschlossen. Die war schon oft im Einsatz beim Synchronisieren oder beim Gemisch einstellen.
Ich warte ja immer noch auf die Nadelventile. Hoffe, die kommen heute!
Habe heute nochmal rumexperimentiert:
Schwimmerstand nochmal gemessen: ok.
Wenn ich die neuen Kerzen reindrehe und mit Choke starte, springt der Motor für einen Bruchteil einer Sekunde an. Dann kann ich nur noch orgeln und es kommt kein Mux mehr an Verbennung.
Wenn ich jetzt die Kerzen rausdrehe, sind beide naß. Also Kerzen wieder trocknen, Benzinzufuhr zu und Motor bei Vollgas (ohne Kerzen) so lange orgeln, bis kein Benzindampf mehr aus den Kerzenlöchern kommt.
Kerzen wieder rein, kurz etwas Benzin in die Kammern laufen lassen und dann wieder Benzinzufuhr zumachen und ohne Choke starten mit Halbgas: Motor läuft, aber muߟ ihn auf 4000 1/min halten. Mache ich jetzt die Benzinzufuhr auf, muߟ ich immer mehr Gas geben, um den Motor am Laufen zu halten. Bis er dann nach ein paar Sekunden aus geht.
dann wieder Kerzen raus: NAß!!
Das machen die Kerzen ca. 3-4 mal mit, bis sich die erste verabschiedet....
Kann ja nur noch an den Nadelventilen liegen.
Zumal der Spritverbauch auch enorm ist: Die 200ml Sprit zieht sich die Zette bei 4000 1/min in 10 Sekunden weg. Surprised

Habe spaßeshalber nochmal den alten Vergaser am Benzinschlauch angeschlossen:
Da kommt der Sprit am linken Vergaser aus den Bohrungen raus, die im unteren Ansaugbereich (Richtung Luftfilterkasten) sitzen. Und aus der Hauptdüse lauft es auch raus. Der rechte Vergaser ist nicht ganz so inkontinent, aber da kommt auch etwas Sprit aus der Hauptdüse, in der die Düsennadel sitzt.
Der geht gar nicht mehr.
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#15
Wo schlieߟt du den Benzinschlauch an, oben oder unten ?
(Nix für ungut, aber den Fehler hab ich auch mal gemacht Big Grin)

Ansonsten schlieߟen die Nadeln tatsächlich nicht richtig, oder du solltest die Schwimmer einfach mal tiefer einstellen.
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