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Leistungsverweigerung der GPZ
#1
Hallo miteinander!

Wie ich schon in meiner Vorstellung geschrieben habe, besitzt mein Sohn eine GPZ500S (EX500A). Da er selbst keine Freude daran hat, mit ihr liegen zu bleiben, habe ich mich gestern abend mal wieder mit ihr auf Rundfahrt begeben...
Nach jahrelangem Stillstand hat er sie gebraucht gekauft und mit seinem selbstschraubenden Freund gewisse Vorarbeiten erledigt: Zündkerzen und Stecker getauscht, Luftfilter erneuert, Vergaser gereinigt, synchronisiert, Motoröl und Filter gewechselt. Dann kam das Mopped zum Drosseln von 50 auf 34 PS in die Werkstatt. Soweit sogut.

Jetzt kommt das Problem:
Ich fahre die GPZ behutsam warm, d.h. Drehzahlen auf den ersten 5 km nicht über 4.000. Danach steigere ich bis auf 5.500. Und alles ist prima. Ich bin ca. 25-30 km gemütlich über Land gefahren und hätte eigentlich nichts auszusetzen. Dann wollte ich etwas mehr Tempo und Drehzahl. Also auf der Landstraße mal auf 6.000 Umdrehungen beschleunigt. Im 6. Gang fährt sie damit ja ca. 120 km/h. Schneller muss wegen geltender Verkehrsregeln nicht sein. Mr. Green
Und dann geht's los: Es fühlt sich an, als wenn der Sprit ausginge (obwohl nachweislich genug Sprit im Tank ist!). Der Motor stirbt allmählich ab und nimmt keinerlei Gas mehr an. Wenn ich jetzt schnell den Choke bis zum Anschlag ziehe, gibt es ein paar Hopser und die GPZ fährt mit ca. 3.000-4.000 Umdrehungen weiter. Manchmal "kriegt sie sich dann wieder ein" und fährt anschlieߟend (ohne Choke) völlig normal weiter. Manchmal braucht sie auch länger oder geht doch noch aus. Dann heiߟt es: Pause machen. 10-15 Min. am Straßenrand und sie lässt sich wieder starten.
Das Problem lässt sich reproduzieren, auch schneller. Man muss einfach nur mehr Leistung fordern und schon wird sie verweigert. Shocked

Sprit ist da. Es ist ein Benzinfilter nachgerüstet und auch im transparenten Teil des Benzinschlauches sieht man, dass kontinuierlich Sprit darin ist. Den Unterdruckschlauch habe ich kontrolliert und keine Fehler feststellen können. Die Ansaugstutzen habe ich mit Bremsenreiniger eingesprüht. Dabei hat sich nichts getan. Also gehe ich davon aus, dass sie nicht porös sind. Was könnte ich (oder Filius & Friend) noch tun?
Wie ist es mit dem Unterdruckanschluss des zweiten Vergasers? Da ist ein Abdichtstutzen drauf. Würde es etwas bringen, da einen weiteren Schlauch anzuschlieߟen, der mittels Y- oder T-Stück an den Unterdruckanschluss des Benzinhahns angeschlossen wird?

Ich freue mich auf eure Tipps!

DLZG Stephan
#2
Mit nachträglich eingebauten Benzinfiltern gab es hier schon mehrmals Probleme. Wenn dieser nicht wirklich Rost aus dem Tank zurück halten soll, dann muss der eigentlich raus. Das bei dem Benzinfilter immer Sprit anliegt heiߟt ja nicht, dass der Durchfluss groß genug ist. Vielleicht schliesst ihr an den Vergaserablass durchsichtige Schläuche, um das Schwimmernivau sichtbar zu machen und wenn das unter Vollgas abbaut, dann ist der Zufluss vom Sprit nicht ausreichend.

Die Idee mit dem Y-Stück am Beninhahn macht keinen Sinn, da ihr den Vergaser syncronisiert habt und somit an Beiden der gleiche Unterdruck anliegt. Ihr könntet den Benzinhahn aber testweise so umbauen, dass er keinen Unterdruck benötigt. Steht HIER im Forum, wie das geht.
#3
Wäre vielleich auch hilfreich, mal generell zu checken, wieviel Sprit da aus dem Hahn kommt.
Mal dezent am Unterdruckschlauch nuckeln oder eine Spritze ansetzen, und damit den Unterdruck erzeugen, das muߟ dann richtig gesprudelt kommen.
Eine andere Möglichkeit, die zwar oft vermutet, in der Praxis aber seltener vorkommt, ist eine verstopfte Tankbelüftung.
Beim nächsten Liegenbleiben mal den Deckel öffnen und auf ein Zischen achten
.
Und generell: Ich würde keinem Vergaser trauen, den ich nicht selber gereinigt bzw. inspiziert hätte! Wink
Du schriebst vom "transparenten Teil des Benzinschlauches", versteh ich jetzt nicht, der ist durchgehen aus schwarzem Gummi. Was hat Sohnemann und Freund denn da verbaut?

Benzinfilter gehört da raus, wie Antibike schon schrieb, gibt bei akzeptabler Schlauchlänge eh nur einen einzigen vernünftigen Platz dafür, den muss man aber kennen. Kann sonst schnell passieren, daß man einen zu langen Schlauch bei der Tankmontage einklemmt.
Grüߟe, rex
#4
mh ähnliches könnte aber auch mit der Zündung zusammen hängen, prob kommen auch erst dann wenn sie richtig warm ist.
Mir erging es auch so, eine weile gefahren ohne prob und dann natürlich wenn man ein ganzes stück von zuhause weg war hat sie gezickt, ein wenig warten reichte dann schon das sie etwas abgekühlt ist und auch wieder gelaufen ist.

Sind denn neue Kerzen und Stecker plus Kabel drinnen oder ist das alles noch alt bestand?

edit : ok stecker und so sind neu mh dann sollte es das nicht sein bis evt auf die Kabel
Gruß
Sven


EX 500 (US) Bj. 88,
#5
mein erster Gedanke war auch, dass die Tankentlüftung dicht ist, ...



rex schrieb:Beim nächsten Liegenbleiben mal den Deckel öffnen und auf ein Zischen achten

aber hören wird er da nix, der Tankdeckel ist zu groß und das Geräusch zu schwach... aber mal den Test mit offenen(angelehnten) Tankdeckel auf der Autobahn könnte hier den Effekt bestätigen. Think
#6
Na, bei meiner FZR war anfangs ein falscher Deckel von einem anderen Baujahr, ganz ohne Belüftung drauf, da hab ich das Zischen bei aufgesetztem Helm und Straßenverkehr gehört...war allerdings auch hermetisch dicht. Wink
Ist aber auch im Grunde egal, wenn kurz sie nach dem Öffnen wieder anspringt und ne zeitlang läuft, ist das ja auch Hinweis genug.
Grüߟe, rex
#7
Hi!

Danke schonmal.

Hier noch ein paar Fakten:
-Der Benzinfilter wurde verbaut um restlichen Rost zurückzuhalten.
-Die Tankbelüftung funktioniert. Man kann am Ende des Schlauches inhalieren oder problemlos hinein blasen.
-Der transparente Teil des Benzinschlauches ist der vom Hahn zum Filter.

An ein Zündungsproblem glaube ich nicht. Sonst müsste unverbrannter Sprit die Kerzen nässen. Die sehen aber so aus wie sie sollen: Rehbraun und trocken.

rex schrieb:Und generell: Ich würde keinem Vergaser trauen, den ich nicht selber gereinigt bzw. inspiziert hätte! Wink
Da stimme ich eigenlich zu, aber ich vertraue dem Freund, denn der ist daran interessiert, mit meinem Sohn Touren zu fahren.
Wo ist denn der ultimativ beste Platz für den Benzinfilter? Einen eingeklemmten Benzinschlauch habe ich auch schon vermutet. Aber der liegt locker vom Hahn über den Filter zum Vergaser. Bis auf die Stelle, wo er mit einem Kabelbinder nicht zu fest am Rahmen festgemacht wurde, damit der Benzinfilter nicht bis auf den Zylinder rutscht und durch Schmelzen zu undefinierten Ergebnissen führt.
Und: Wieviel Sprit muss eigentlich laufen?

Das mit dem Benzinhahn ohne Unterdruck wäre mal noch eine Variante oder vielleicht eine elektrische Benzinpumpe?
Meine XJ600N ist auch dafür bekannt, dass es mit dem Unterdruckhahn Probleme gibt. Viele haben daher eine elektrische Pumpe nachgerüstet. Der Vorbesitzer der Meinen hat das auch getan. Und brauche nur zu fahren und kann mich freuen. Dance

DLZG Stephan
#8
$t€ph@n schrieb:-Die Tankbelüftung funktioniert. Man kann am Ende des Schlauches inhalieren oder problemlos hinein blasen.
Glückwunsch, hast einen freien Wasserablauf vom Bereich um den Tankverschluߟ, nur dafür ist der Schlauch da. Shhh
Die Tankbe/entlüftung erfolgt über Ventile im Tankdeckel selber! Wink
$t€ph@n schrieb:Wo ist denn der ultimativ beste Platz für den Benzinfilter?
Meiner Meinung nach: Senkrecht stehend hinten zwischen den Vergasern, zum Luftfilterkasten hin.
Da stört er am wenigsten, man kommt mit normaler Schlauchlänge hin und es gibt auch keine Hitzeprobleme.
$t€ph@n schrieb:Und: Wieviel Sprit muss eigentlich laufen?
Hmh, ist jetzt schwierig zu beschreiben, ohne es mal gemessen zu haben: Ein stetiger Strahl halt, nicht nur so ein bisschen getröpfel. Also vom Gefühl her viel mehr, als der Motor beim Laufen verbrauchen würde.
Grüߟe, rex
#9
Ich hatte das Gleiche Problem, Autobahn 120-130 hat die GPZ (34PS) nicht lange mitgemacht, irgendwann ist sie einfach ausgegangen. Hab den zusätzlich verbauten Benzinfilter durch einen reinen Schlauch ersetzt und die Tankdeckelentlüftung zerlegt, seit dem klappts.
Was auch noch sein kann, ist das die Filter vom Benzinhahn dicht sind und nicht genug Sprit nachlaufen kann. Dafür den Tankabbauen und den Benzinhahn ausschrauben.
[Bild: http://abload.de/thumb/dsc046670oucl.jpg] Auf meinem Reservezugang war garkein Filter drauf, weswegen ich auch schon liegen geblieben bin. Bei dir könnten einfach nur die Filter vom Rost + Dreck zugesetzt sein.
$t€ph@n schrieb:-Die Tankbelüftung funktioniert. Man kann am Ende des Schlauches inhalieren oder problemlos hinein blasen.
Du musst den eigentlichen Tankdeckel abschrauben und zerlegen, da sind zwei Tankentlüftungsventile verbaut. Hab ich vor ner Woche auch gemacht: Tankentlüftung
Hab alles auseinandergeschraubt was ging und die Ventile mit dem Mund durchgepustet, wirklich Dreck war da nicht drin, aber das pfeifen des Tankdeckels ist weg - hat also irgendwas gebracht. Und bau den Deckel vorsichtig oder wie im Thread gesagt, in einem Karton oder Ähnlichem auseinander, da sind ein paar Feder und so drin die gerne mal verschwinden.
#10
Hallo!

Aha, wieder was gelernt. Wink Das Geschläuch am Ende des Tanks dient der Wasserabfuhr und nicht der Belüftung. Nun gut. Dann wird der Tankdeckel auch noch zerlegt.
Übrigens ist der Benzinhahn neu, bzw. ausgetauscht. Weil der alte komplett dicht und die Siebchen kaputt waren, haben wir bei rs-bike angefragt und einen Austauschhahn bekommen. Ich hoffe, dass die Siebe noch nicht zu sind.
Der Tank selbst wurde mit Zitronensäure entrostet. Das sollte man ggf. wiederholen. Bis dahin soll der Filter drinnen bleiben.
Momentan befindet sich der Filter in fast horizontaler Lage von links gesehen unmittelbar hinter dem Benzinhahn. Er selbst und die angeschlossenen Schläuche sind beweglich, also nicht vom Tank eingeklemmt.
Jetzt grüble ich gerade darüber nach, wie ich es hinbekomme, trotz Filter einen stärkeren Durchfluss an Benzin zu realisieren. Und zwar während der Fahrt, damit ich das auch mal testen kann...
Aber vor morgen läuft da sowieso nix, schon gar kein Sprit. Laughing

DLZG Stephan

Nachtrag: Mein Filius erzählte mir eben, dass das mit dem "Absterben bei gewünschter höherer Leistung" bereits von Anfang an war. Also schon vor dem Drosseln (ja, er ist probeweise gefahren Surprised ). Das spricht doch sehr für eine verstopfte Tankbelüftung.
#11
Wenn die Siebchen im Hahn gerissen und der Tank rostig war, könnte auch Dreck/Rost im Spitverteilerröhrchen zwischen den beiden Vergasern hängen. Würd mich ehrlich gesagt wundern, wenn die Burschen das auch gereinigt hätten, dazu müssen die beiden Vergaser nämlich getrennt werden.
Frag mal besser nach. Wink
Grüߟe, rex
#12
Der einfachste Weg kurzfristig für genügend Durchfluss zu sorgen ist den Benzinfilter gegen ein dünnes Rohr zu tauschen.
Die Frage nach dem "wieviel" sollte niemals zu einer elektrischen Pumpe führen,
funktioniert doch eigentlich alles ab Werk und der Vergaser reguliert sich die Menge die er braucht selbst.

Auf Dauer wird dein Sohnemann mit rostigem Tank und einem ungereinigten Vergaser nicht glücklich werden.
Die kleinen Rostpartikel die sich hinterhältig in der Hauptdüse festsetzen werden durch keinen Filter aufgehalten,
die Sympthome sind dann schnell wie von dir beschrieben.
Fangt erstmal bei den "leichten" Dingen an, wenn sie dann läuft kann er wenigstens mal seine Freude dran haben Wink
#13
Danke nochmals an rex und Rubino.

Ich werde mir die Jungs nochmal greifen und nachfragen. Ich glaube aber, dass die Vergaser getrennt waren.
Heute wird mal die Tankbelüftung angegangen. Das sollte das Leichteste sein.
Die Tankentrostung muss wohl ganz gut funktioniert haben, aber anscheinend hat er nicht alles aus dem Tank heraus bekommen, trotz mehrfacher Spülung mit Benzin.
Ist eigentlich eine Beschichtung danach unumgänglich?

Und jetzt drängt die Zeit auch noch: Ab Juli ist er auf die GPZ angewiesen, während seine Eltern sich dem Vergnügen des Urlaubs hingeben... Whistle

DLZG Stephan
#14
Wenn der Tank rostfrei ist bzw. sauber entrostet wurde ist eine Beschichtung nicht nötig Wink Immer schön volltanken sollte dann reichen.

Entrosten nur durch ausspülen mit Benzin? Da schwemmt man ja nur loses Material heraus und hast bald wieder Rost. Schau mal im Forum, gab da schon versch. Ansätze mit Mittelchen bzw. Wasser und Steinchen.
#15
Morpheus schrieb:Entrosten nur durch ausspülen mit Benzin?
Nein, irgendwo hab' ich schon geschrieben "mit Zitronensäure". Anschlieߟend gründlich mit Benzin gespült.

Da weint man ja den alten 2-Takt-Mofas mit Gemischbetankung hinterher. Da gab es sowas nicht!
Oder: Ein Hoch auf den Kunststofftank (hatten alle meine Roller)!
Andererseits: Meine XJ ist auch nur 4 Jahre jünger als die GPZ, hat Blechtank und nix rostig... Mr. Green

DLZG Stephan


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