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Das letzte Projekt - c-de-ville - 26.09.2017 Wollte euch nur mal mein aktuelles Projekt für meine Tochter vorstellen. Da sie nach 2 Jahren 125er Hyosung (ein klasse Motorrad) nun endlich etwas größeres fahren darf. Was lag da näher als ihr auch eine GPZ 500 aufzuschwatzen. War sie auch von Anfang an mit einverstanden. Eigentlich sollte sie ja die 87er perlmuttweiße mit der roten Bank aus dem Fundus bekommen, aber da fand ich durch Zufall eine gedrosselte 89er, für 200.- € keine 20 km entfernt. Der Haken war es gab keinen Brief, aber eine Verlustanzeige und eine Aufbietung. Außerdem stand die Maschine schon mindestens 1 Jahr im Freien. Egal die Substanz sah trotz allem noch ganz gut aus, die Reifen waren ok, die Batterie auch, ein D-Polrad war schon eingebaut und auf dem Tacho standen 41.000 km. Ich hab sie blind gekauft und es war nichts schlechter als ich es erwartet hatte. Was habe ich gemacht: erst mal eine Spraydose rot von Motip im passenden Farbton besorgt, passt hervorragend und dann angefangen alle Kampfspuren an den Kunststoffteilen auszubessern. Als nächstes den Rost an Rahmen und Anbauteilen entfernt und anlackiert, Schrauben entrostet, Motor ausgebessert usw. Den Krümmer entrostet und lackiert, Ölwanne abgebaut und Ölsieb kontrolliert, da war aber nix drin, außer ein paar Kleberreste vom Polrad. Den alten Sprit habe ich abgelassen, was auch besser war, denn im Tank war ein ordentlicher Schluck Wasser, bestimmt 0,1 Liter. Den Sprit, ohne Wasser, hab ich sogar noch im Wasserbüffel fachgerecht entsorgt. Der Tank hat, obwohl nicht konserviert, nur ein paar Rostflecken (weit entfernt von angerostet) davon getragen, die obere Tankseite ist etwas ange- rostet, trotzdem waren im Feinfilter, mit dem ich den Sprit gefiltert habe keine Partikel drin. Aus den Vergasern hab ich nur das Wasser abgelassen. Nachdem die Batterie geladen war sprang der Motor auch sofort an und ich hab mal eine Runde von 120 km gedreht, problemlos, bis ich kurz vor zuhause mal Vollgas gegeben habe, da fing sie an zu stottern. Man hab ich gesucht und wie froh bin ich, das ich die Vergaser doch ausgebaut habe, da war schon ordentlich Gelee drin, aber kein Dreck. Alles sauber gemacht, eingebaut und - läuft genau so schlecht wie vorher. Nachdem ich das ganze Repertoire bald durch hatte, wurde als Übeltäter der Unterdruckschlauch überführt, der war beim Vollgasgeben geplatzt. Der TÜV hat auch nix zu meckern gehabt und seit gestern ist sie nun endlich auch zugelassen, was gar nicht so einfach war. Wir waren 7x bei 2 verschiedenen Zulassungsstellen, weil ein Kaufvertrag fehlte, ich aber die Maschine von jemanden gekauft hatte, der gar nicht im Brief eingetragen war, dann wurde ein Dokument vom letzten eingetragenen Besitzer gefordert, der mir erlaubt die Maschine auf meinen Namen anzumelden. Dann war die Aufbietung vom Vorbesitzer zwar beantragt, aber nicht bezahlt worden (offizielle Dokumente hatte ich allerdings). Dann wurde mir in Hannover gesagt die Aufbietung dauert 14 Tage, also nach 14 Tagen zu unserer Zulassungsstelle, da war meine Tochter dann 3x, erst fehlte die Kontonummer für die Steuer, ihre eigene anzugeben, darauf ist sie natürlich nicht gekommen, dann der Kaufvertrag oder in unserem Fall das Dokument vom letzten Besitzer und dann stellte man fest, das die Aufbietung nicht 14 Tage sondern 16 Tage dauert. Aber man stellte auch fest, das die Aufbietung gar nicht gestellt war. Also wieder mit Hannover Kontakt aufgenommen, ja weshalb die Aufbietung nicht zum KBA rausgegangen ist könnte man sich gar nicht erklären, aber man würde sch drum kümmern. Also wieder 16 Tage warten, aber zum Glück sind wir, incl. Tochter 3 Wochen in Urlaub gefahren und gestern war es dann soweit. Die Aufbietung war durch und es fehlte nur noch eine Bescheinigung meinerseits, das die Maschine auf den Namen meiner Tochter angemeldet werden darf, denn im Dokument vom Vorbesitzer war ich ja als neuer Besitzer genannt, daran hatte ich nach dem Hinundher nicht mehr gedacht, aber die deutsche Bürokratie ist ja sehr gründlich. Ich bin zwar Versicherungsnehmer wegen SF 25 oder so, aber die Strafmandate o.ä. können meiner Tochter auch direkt zugestellt werden, da muss ich erst gar nicht in Erscheinung treten. Anbei noch 2 Bilder nach Fertigstellung. Ach ja die Kosten beliefen sich incl. TUV, Zulassung, Heizgriffen, Lichtumbau auf Relais auf ca. 450.- € + 230 km Fahrerei zu den Zulassungsstellen, sowie ca. 50 Stunden Arbeit, die aber auch Spaß gemacht haben. Gruß c-de-ville RE: Das letzte Projekt - ometa - 26.09.2017 Super! Wieder eine 89er vor dem Schlachttod gerettet! Es ist einfach die schönste Hast du das RAL 3002 genommen? Wenn du sie mal abstoßen musst, frag mich als erstes an. RE: Das letzte Projekt - tensionix - 26.09.2017 Die sieht ja richtig schick aus !! Der Preis ist super....der Aufwand groß....aber das Ergebnis ist Spitze RE: Das letzte Projekt - c-de-ville - 26.09.2017 Nein, bei Motip gibt es ganz fein abgestufte Farbtöne, beim Rot, wie in diesem Fall wird es immer etwas oranger, oder in die andere Richtung etwas blauer, also violetter. Der Farbton passt so gut, das ich diverse Stellen der Verkleidung nur angespritzt und später dann anpoliert habe, das sieht man vielleicht, wenn man es weiß, aber ich behaupte mal unter normalen Bedingungen sieht man es nicht. Ich kann es mir ja mal merken. RE: Das letzte Projekt - einfachnurfranz - 26.09.2017 Hast du schön gemacht, Respekt. Franz RE: Das letzte Projekt - c-de-ville - 26.09.2017 (26.09.2017, 21:11)tensionix schrieb: Die sieht ja richtig schick aus !! Ja relativ, bin Entspannungsbastler, da kann ich abends so wunderbar abschalten. Bei 2 Wochen sind es ja nur jeden Abend 3 Std. und am WE auch mal ne Stunde mehr. RE: Das letzte Projekt - rex - 27.09.2017 Tolle Arbeit, Respekt! Zu den Zulassungsproblemen: Da kann ich auch ein Liedchen von singen, lieber drei Wochen schrauben als dreißig Minuten beim Straßenverkehrsamt verbringen! Früher hat man ein Pferd vor den Karren gespannt, und los gings. Kann man vielleicht nicht wirklich vergleichen, aber was die heute alles wollen, wenn ein Teil der Zulassung fehlt (und der letzte eingetragene Halter nicht mehr greifbar, da verstorben ist), das ist schon nicht mehr normal. Ich sag nur "Erbschein der Witwe"... RE: Das letzte Projekt - c-de-ville - 27.09.2017 Es kommt aber auch auf den Mitarbeiter der Zulassungsstelle an, wenn der Erfahrung und einen A... in der Hose hat, dann gibt es immer einen recht einfachen Weg, hab ich schon mehrfach erlebt. Wenn aber Dienst nach Vorschrift gemacht wird, dann wird´s zur neverending story. Meine Cousine arbeitet auch bei der Zulassungsstelle, die war bei der Anmeldung eines Anhängers aus dem Nachlass meines Untermieters auch nicht gerade eine Hilfe. Entweder hat sie nicht alle Register gezogen weil wir verwand sind und sie sich keine Mauschelei unterstellen lassen wollte, was ich auch ok finde, oder sie hat sich für irgendwas revanchiert an das ich mich nicht erinnern kann. Die Kollegin beim nächsten Besuch war wesentlich umgänglicher, da hat´s dann sofort geklappt. Gruß c-de-ville RE: Das letzte Projekt - Rubino - 27.09.2017 Schön gemacht. Jetzt aber zurück an die Zylinderbank der 87er, und beim Einbau nicht das Headway Kraftpaket vergessen RE: Das letzte Projekt - c-de-ville - 27.09.2017 (27.09.2017, 11:25)Rubino schrieb: Schön gemacht. Jetzt aber zurück an die Zylinderbank der 87er, und beim Einbau nicht das Headway Kraftpaket vergessen Das hakt im Moment, da der Motoreninstandsetzer meines Vertrauens noch die Hubzapfen ausmessen muss, damit ich die richtigen Lagerschalen bestellen kann. Der Rest liegt schon einbaufertig auf dem Montagetisch. Am Überlegen bin ich allerdings ob ich den Kopf nicht identisch der 900R bearbeite. Beim Headway Kraftpaket stehe ich im Moment auf dem Schlauch - was das denn? Gruß Micha RE: Das letzte Projekt - Rubino - 27.09.2017 Da steht doch noch ein Satz Headway Zellen mit Haltern unter der Werkbank, oder ? Was hast du mit dem Kopf der 9er gemacht ? Den Brennraum poliert ? Kanäle erweitert ? Etc ? RE: Das letzte Projekt - c-de-ville - 27.09.2017 (27.09.2017, 13:47)Rubino schrieb: Da steht doch noch ein Satz Headway Zellen mit Haltern unter der Werkbank, oder ? Das gehört dem Alex S. ist aus seiner Z1300. Ist ihm aufgeraucht als er noch 1,5 km entfernt war. Ich hab´s nur noch nicht entsorgt. Schön gefräst und die Übergänge gemacht, waren beim 4-Zylinder 32 Std., deshalb überlege ich ob ich das noch mal mache, sind zwar nur 16 Std. vielleicht auch schneller, hab ja Übung, aber es gibt durchaus interessantere Arbeiten. RE: Das letzte Projekt - c-de-ville - 27.07.2020 Durch Corona hatte ich ja dieses Jahr etwas mehr Zeit, die ich genutzt habe um die GPZetten wieder flott zu machen. Der Motorschaden der 87er GPZ ist ausgemerzt und inzwischen hat er auch schon 600 km gelaufen, vorher musste ich allerdings noch zum TÜV, da 3 Jahre überfällig. Hab natürlich die Innereien nicht unbearbeitet gelassen und ich kann nur sagen es hat sich gelohnt. Der Motor hat schon deutlich an Druck gewonnen, besonders ab 7.000 Umdr. geht es richtig nach vorn. Ich will aber erst mal 1.000 km fahren bevor ich das so richtig austeste. Ging natürlich nicht ohne Rückschläge ab, als erstes hab ich beim Anziehen des Impellers der Wasserpumpe den Gewindebolzen abgerissen. War einfach nur hirnlos, da die 12er Schlüsselweite einen 8 mm Gewindebolzen suggerierte und die rechte Hand den Impeller mit dem entsprechenden Drehmoment anzog. Knack hat‘s gemacht und ab war der Bolzen. Da ich die Ausgleichswelle nicht austauschen wollte hab ich den Bolzen wieder angeschweißt. Hat gut funktioniert, aber leider nur 500 km gehalten. Also Versuch Nr. 2, Loch in Ausgleichswelle gebohrt, Gewinde reingeschnitten, neuen Bolzen angefertigt und mit Loctite eingeklebt, mal schauen wie lange das hält. Problem Nr. 2, die Ventildeckeldichtung ist etwas undicht, zuerst an den Halbmonden trotz Dichtmasse und beim 2. Versuch vorn im Bereich des Steuerkettenschachtes ohne Dichtmasse, wie vorgeschrieben, egal ich beobachte erst mal. Die 2. GPZ, die 89er, hat, obwohl nur das Ado-Goldkantendesign erneuert werden sollte, eine neue Lackierung plus neuem Dekor erhalten. D.h. Fender und Bugspoiler folgen später, da eigentlich noch ganz ok. Hab übrigens nur das Rot lackiert und das Perlmutt foliert, da es eine extrem gut passende Folie gibt. Da brauche ich nicht abkleben und mit Farbe und Klarlack lackieren, ist so einfach weniger Arbeit. Die Kanzel hat schon genug Arbeit gemacht, da sie an gefühlt 35 Stellen gebrochen war. Ach ja einen neuen Tank gab‘s auch noch, der der alte einige Beulen hatte. Von innen ha ich ihn auch gleich mit Fertan entrostet, war nicht stark verrostet, aber etwas und wenn ich denn schon dabei bin, dann gleich richtig. Muss ich jetzt nur noch wieder zusammenbauen. Gruß c-de-ville |