24.10.2011, 18:43
Hier eine kleine Beschreibung wie man die Lenkerarmaturen reparieren kann.
Die Vorgehensweise empfiehlt sich bei den ganz alten unserer 500er, und bei Fahrzeugen die "Allwetter" genutzt werden häufiger,
oder überhaupt mal falls noch nie geschehen.
Alternativ lässt sich das Prinzip bei ziemlich jeder Kawa ca Baujahr 84-90 anwenden.
Böser Beispielfall: Man steigt (Vorzugsweise in der Pampa fern der Heimat) fertig angekleidet aufs Motorrad,
drückt den Startknopf, und es passiert: Nichts.
Hat man dann Not-Aus-Schalter, Zündschloss, Sicherungen, Starterrelais, Batterie und Anlasser ausgeschlossen,
kann man sich dem Startknopf widmen.
Da eine solche Reperatur "in der Pampa fern der Heimat" relativ schlecht ist, macht man das besser mal während kalter Wintertage.
Man sollte dafür auch mindestens leichte Elektronikkentnisse und feinmechanisches Gefühl mitbringen.
Hier als Beispiel die Armaturen einer A1.
Zum Öffnen der Armatur die beiden Schrauben vorne aus der Lenkerarmatur lösen und die beiden Hälften trennen.
In der hinteren Hälfte erblickt man in etwa so etwas:
[attachment=9]
An den rot markierten Stellen kann man nun die Kreutzschrauben entfernen.
[attachment=8]
Anschließend mit einem dünnen Schlitzschrauber an der linken Seite (in Fahrtrichtung) zwischen Kappe und Innenleben greifen,
und die Nase aushebeln (Dazu die Kappe nach außen drücken, nicht die Nase nach innen, dabei das Innenleben raus schieben).
Nun kann man das Innenleben entnehmen.
[attachment=7]
Wenn man schon dabei ist, empfiehlt es sich die Kontakte vom Lichtschalter zu reinigen.
Dazu eignet sich am besten eine Kur mit Bremsenreiniger (gegen Kontaktfette/Öle)
und anschließend leichte Politur mit feiner Stahlwolle (Klasse 00 oder 000)
Die Kontakte später mit Polfett/Öl oder ähnlichem behandeln als Korrosionsschutz.
Kontaktspräy, WD40 und vergleichbare sind an dieser Stelle absolut ungeeignet da sie nach ca 3-4 Tagen verflogen sind.
Die Gegenseite in der Armaturenkappe sollten auch nicht vergessen werden.
Weiter zum Startknopf:
[attachment=6]
Diesen kann man nun Aushebeln.
Anschließend erhält man 1x Startknopf, 1x Feder, 1x lustig gepresstes Plättchen
(Meistens findet sich eins der Teile in einer möglichst dunklen Ecke der Werkstatt wieder.)
[attachment=5]
Die grün markierten Stellen (oder gleich alles) der Platte wieder mit Stahlwolle aufarbeiten.
Ganz harte Grünspanfälle können auch mal leichten Schleifpapiereinsatz erfordern.
Die Auflagefläche der Feder (oben und unten) freut sich über die gleiche Behandlung.
[attachment=4]
Auf der Gegenseite ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Hier muss der innere Teil, und die Ãußere Platte um den Isolator gereinigt werden.
dabei sollte der Isolator nicht beschädigt werden, aber der Feder ein guter Kontakt ermöglicht werden.
Man kann das Kontaktplättchen auch entnehmen, dazu die unmarkierte Schraube (erstes Bild oben), die gleichzeitig den Anschluss hält, entfernen.
Die fehleranfälligsten Punkte sind die sehr kleinen Kontaktflächen jeweils in der Mitte.
Man sieht die kleinen Kontaktpunkte und Schmauchspuren von gelegentlicher Funkenbildung.
Anschließend die Kontaktflächen dünn mit Polfett/Öl behandeln um sie zu schützen.
Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Am besten das "lustig gepresste Plättchen" in den Startknopf einlegen, Feder drauf, und alles in das Innenleben einsetzen.
Dabei darauf achten das die Feder um den Isolator sitzt.
Der Not-Aus-Schalter ist ein Thema für sich, der Elektronik-Laie sollte sich dort lieber zurückhalten.
Der "erfahrene" findet ein kleines Kontakplättchen das gereinigt werden will,
sofern er es nach Öffnung des Systems wiederfindet. Eine ungefähre Vorstellung davon im nächsten Beitrag.
Zur linken Lenkerarmatur.
Trennt man sie in zwei Hälften zeigt sich auf der Vorderseite dies amüsante Konstrukt:
[attachment=3]
Im rot umrandeten Bereich befindet sich der Chokehebel-Bremsschuh.
Sind die grün markierten Kanten kürzer als 1-1,5mm sollte dieser ersetzt werden.
Hat man im Vorfeld bemerkt dass der Chokehebel seine Position nicht behält, die grünen Flächen aber länger sind
(und die Feder darunter ihre Funktion erfüllt) genügt es meist die Fläche oben auf dem Bremsschuh mit Bremsenreiniger oder Entfetter zu behandeln.
Den Chokehebel sollte man in einem der gleichen Prozedur unterziehen.
Die Rückseite der Armatur bietet dieses Bild:
[attachment=2]
Um das Innenleben zu entfernen ist nur eine Schraube zu lösen, dafür gibt es links und rechts Haltenasen.
[attachment=1]
Nach entfernen des Innenlebens kommt einem meist schon der Blinkerschieber entgegen.
Dieser will wieder auf die Nase des äußeren Schiebers und in seine Führungsnut gesetzt werden.
Vorher kann auch seine Kontaktfläche mal mit Stahlwolle und Kontaktfett behandelt werden.
(Nein das ist kein Grünspan, sondern grünes Fett
)
[attachment=0]
Am Innenleben sind die Gegenkontakte zum Blinkerschalter.
Auch hier die Flächen (nur die "Kugeln") reinigen und Schützen.
Je nach Bedarf muss man anschließend die Kontakte in Position biegen damit sie genügend gegen den Schieber drücken.
Dabei sollte man sehr vorsichtig vorgehen da sie leicht abbrechen, mehrmals hinundher biegen ist keine Gute Idee.
Auch sollte man an den Blinkerkontakten kein Schleifpapier einsetzen.
Die anschließenden rauhen Oberflächen beschleunigen den Verschleiß, und irgendwann sind die Kontakte unwiederruflich futsch.
Da man den Blinker doch recht häufig braucht ist Verschleiß hier durchaus ein Thema und nicht wünschenswert.
Je größer die plane Fläche auf den "Kugeln" ist, umso weiter ist der Verschleiß Fortgeschritten.
Der Hupenknopf ist identisch aufgebaut wie der Startknopf, und kann nach dem gleichen Schema behandelt werden.
Die Vorgehensweise empfiehlt sich bei den ganz alten unserer 500er, und bei Fahrzeugen die "Allwetter" genutzt werden häufiger,
oder überhaupt mal falls noch nie geschehen.
Alternativ lässt sich das Prinzip bei ziemlich jeder Kawa ca Baujahr 84-90 anwenden.
Böser Beispielfall: Man steigt (Vorzugsweise in der Pampa fern der Heimat) fertig angekleidet aufs Motorrad,
drückt den Startknopf, und es passiert: Nichts.

Hat man dann Not-Aus-Schalter, Zündschloss, Sicherungen, Starterrelais, Batterie und Anlasser ausgeschlossen,
kann man sich dem Startknopf widmen.
Da eine solche Reperatur "in der Pampa fern der Heimat" relativ schlecht ist, macht man das besser mal während kalter Wintertage.

Man sollte dafür auch mindestens leichte Elektronikkentnisse und feinmechanisches Gefühl mitbringen.
Hier als Beispiel die Armaturen einer A1.
Zum Öffnen der Armatur die beiden Schrauben vorne aus der Lenkerarmatur lösen und die beiden Hälften trennen.
In der hinteren Hälfte erblickt man in etwa so etwas:
[attachment=9]
An den rot markierten Stellen kann man nun die Kreutzschrauben entfernen.
[attachment=8]
Anschließend mit einem dünnen Schlitzschrauber an der linken Seite (in Fahrtrichtung) zwischen Kappe und Innenleben greifen,
und die Nase aushebeln (Dazu die Kappe nach außen drücken, nicht die Nase nach innen, dabei das Innenleben raus schieben).
Nun kann man das Innenleben entnehmen.
[attachment=7]
Wenn man schon dabei ist, empfiehlt es sich die Kontakte vom Lichtschalter zu reinigen.
Dazu eignet sich am besten eine Kur mit Bremsenreiniger (gegen Kontaktfette/Öle)
und anschließend leichte Politur mit feiner Stahlwolle (Klasse 00 oder 000)
Die Kontakte später mit Polfett/Öl oder ähnlichem behandeln als Korrosionsschutz.
Kontaktspräy, WD40 und vergleichbare sind an dieser Stelle absolut ungeeignet da sie nach ca 3-4 Tagen verflogen sind.
Die Gegenseite in der Armaturenkappe sollten auch nicht vergessen werden.
Weiter zum Startknopf:
[attachment=6]
Diesen kann man nun Aushebeln.
Anschließend erhält man 1x Startknopf, 1x Feder, 1x lustig gepresstes Plättchen
(Meistens findet sich eins der Teile in einer möglichst dunklen Ecke der Werkstatt wieder.)
[attachment=5]
Die grün markierten Stellen (oder gleich alles) der Platte wieder mit Stahlwolle aufarbeiten.
Ganz harte Grünspanfälle können auch mal leichten Schleifpapiereinsatz erfordern.
Die Auflagefläche der Feder (oben und unten) freut sich über die gleiche Behandlung.
[attachment=4]
Auf der Gegenseite ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Hier muss der innere Teil, und die Ãußere Platte um den Isolator gereinigt werden.
dabei sollte der Isolator nicht beschädigt werden, aber der Feder ein guter Kontakt ermöglicht werden.
Man kann das Kontaktplättchen auch entnehmen, dazu die unmarkierte Schraube (erstes Bild oben), die gleichzeitig den Anschluss hält, entfernen.
Die fehleranfälligsten Punkte sind die sehr kleinen Kontaktflächen jeweils in der Mitte.
Man sieht die kleinen Kontaktpunkte und Schmauchspuren von gelegentlicher Funkenbildung.
Anschließend die Kontaktflächen dünn mit Polfett/Öl behandeln um sie zu schützen.
Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Am besten das "lustig gepresste Plättchen" in den Startknopf einlegen, Feder drauf, und alles in das Innenleben einsetzen.
Dabei darauf achten das die Feder um den Isolator sitzt.
Der Not-Aus-Schalter ist ein Thema für sich, der Elektronik-Laie sollte sich dort lieber zurückhalten.
Der "erfahrene" findet ein kleines Kontakplättchen das gereinigt werden will,
sofern er es nach Öffnung des Systems wiederfindet. Eine ungefähre Vorstellung davon im nächsten Beitrag.
Zur linken Lenkerarmatur.
Trennt man sie in zwei Hälften zeigt sich auf der Vorderseite dies amüsante Konstrukt:
[attachment=3]
Im rot umrandeten Bereich befindet sich der Chokehebel-Bremsschuh.
Sind die grün markierten Kanten kürzer als 1-1,5mm sollte dieser ersetzt werden.
Hat man im Vorfeld bemerkt dass der Chokehebel seine Position nicht behält, die grünen Flächen aber länger sind
(und die Feder darunter ihre Funktion erfüllt) genügt es meist die Fläche oben auf dem Bremsschuh mit Bremsenreiniger oder Entfetter zu behandeln.
Den Chokehebel sollte man in einem der gleichen Prozedur unterziehen.
Die Rückseite der Armatur bietet dieses Bild:
[attachment=2]
Um das Innenleben zu entfernen ist nur eine Schraube zu lösen, dafür gibt es links und rechts Haltenasen.
[attachment=1]
Nach entfernen des Innenlebens kommt einem meist schon der Blinkerschieber entgegen.
Dieser will wieder auf die Nase des äußeren Schiebers und in seine Führungsnut gesetzt werden.
Vorher kann auch seine Kontaktfläche mal mit Stahlwolle und Kontaktfett behandelt werden.
(Nein das ist kein Grünspan, sondern grünes Fett

[attachment=0]
Am Innenleben sind die Gegenkontakte zum Blinkerschalter.
Auch hier die Flächen (nur die "Kugeln") reinigen und Schützen.
Je nach Bedarf muss man anschließend die Kontakte in Position biegen damit sie genügend gegen den Schieber drücken.
Dabei sollte man sehr vorsichtig vorgehen da sie leicht abbrechen, mehrmals hinundher biegen ist keine Gute Idee.
Auch sollte man an den Blinkerkontakten kein Schleifpapier einsetzen.
Die anschließenden rauhen Oberflächen beschleunigen den Verschleiß, und irgendwann sind die Kontakte unwiederruflich futsch.
Da man den Blinker doch recht häufig braucht ist Verschleiß hier durchaus ein Thema und nicht wünschenswert.
Je größer die plane Fläche auf den "Kugeln" ist, umso weiter ist der Verschleiß Fortgeschritten.
Der Hupenknopf ist identisch aufgebaut wie der Startknopf, und kann nach dem gleichen Schema behandelt werden.