10.01.2010, 10:28
Hi Flex, die von Dir gefundene Erklärung ist zwar etwas verständlicher, aber meiner Meinung nach leider auch falsch.
Wenn es hauptsächlich darum ginge, die Abgase schnell abzuleiten, würde ein Viertakter -nur mit Krümmerrohr versehen- an Leistung gewinnen. Tut er aber nicht, wie jeder ja leicht an seinem Motorrad ausprobieren kann.
Bei Viertakter gibt es ja einen Zeitpunkt, bei dem sowohl Einlaß- als auch Außlaßventile für einen kurzen Moment gleichzeitig geöffnet sind. Um während des Ansaugtaktes die Einlaßventile möglichst früh komplett offen zu haben, beginnt der Öffnungsvorgang schon in der Endphase des vorangegangenen Ausstoßtaktes.
Wenn in dem einen Zylinder die Abgase den Auspuff verlassen haben, entsteht in diesem Auspuffteil ein leichter Unterdruck. Dieser wirkt sich durch das Interferrenzrohr auf den anderen Zylinder aus, der sich gerade in der Ansaugphase befindet. Da ja wie gesagt Ein- und Auslaß offen ist, kommt es zu einem Sogeffekt, der eine stärkere Füllung dieses Zylinders bewirkt.
Ist im Prinzip wie in der Wohnung, wenn die Fenster auf Durchzug stehen. Schließt man das Fenster, durch daß die Luft austritt, entsteht in der Wohnung kurz ein geringer Überdruck, weil noch etwas Luft nachtrömt. Dies ist in der WIKI-Erklärung wohl mit "Vorverdichtung" und "Turbo-Effekt" gemeint, ich find den Ausdruck aber auch unpassend.
Damit jedoch nicht zuviel Frischgas in den Auspuff gelangt, ist dort ein Staudruck notwendig, der bis zum kompletten schließen der Außlaßventile ein zu starkes Nachtrömen von Frischgas verhindert.
Der Staudruck "reguliert" also gewissermaßen den Effekt vom Interferrenzrohr.
Damit das ganze über einen möglichst breiten Drehzahlbereich funktioniert, sind beim Motorkonstrukteur zahllose Versuche notwendig. Ein Grund, warum bei Auspuffanlagen aus dem Zubehör die Leistungskurve in den meisten Fällen an irgendeiner Stelle unter Serienniveau liegt.
So, das ganze gerade geschriebene ist jetzt aber auch nur meine persönliche Vorstellung von der komplexen Thematik, muß jetzt also nicht alles stimmen
Grüße, rex
Wenn es hauptsächlich darum ginge, die Abgase schnell abzuleiten, würde ein Viertakter -nur mit Krümmerrohr versehen- an Leistung gewinnen. Tut er aber nicht, wie jeder ja leicht an seinem Motorrad ausprobieren kann.
Bei Viertakter gibt es ja einen Zeitpunkt, bei dem sowohl Einlaß- als auch Außlaßventile für einen kurzen Moment gleichzeitig geöffnet sind. Um während des Ansaugtaktes die Einlaßventile möglichst früh komplett offen zu haben, beginnt der Öffnungsvorgang schon in der Endphase des vorangegangenen Ausstoßtaktes.
Wenn in dem einen Zylinder die Abgase den Auspuff verlassen haben, entsteht in diesem Auspuffteil ein leichter Unterdruck. Dieser wirkt sich durch das Interferrenzrohr auf den anderen Zylinder aus, der sich gerade in der Ansaugphase befindet. Da ja wie gesagt Ein- und Auslaß offen ist, kommt es zu einem Sogeffekt, der eine stärkere Füllung dieses Zylinders bewirkt.
Ist im Prinzip wie in der Wohnung, wenn die Fenster auf Durchzug stehen. Schließt man das Fenster, durch daß die Luft austritt, entsteht in der Wohnung kurz ein geringer Überdruck, weil noch etwas Luft nachtrömt. Dies ist in der WIKI-Erklärung wohl mit "Vorverdichtung" und "Turbo-Effekt" gemeint, ich find den Ausdruck aber auch unpassend.
Damit jedoch nicht zuviel Frischgas in den Auspuff gelangt, ist dort ein Staudruck notwendig, der bis zum kompletten schließen der Außlaßventile ein zu starkes Nachtrömen von Frischgas verhindert.
Der Staudruck "reguliert" also gewissermaßen den Effekt vom Interferrenzrohr.
Damit das ganze über einen möglichst breiten Drehzahlbereich funktioniert, sind beim Motorkonstrukteur zahllose Versuche notwendig. Ein Grund, warum bei Auspuffanlagen aus dem Zubehör die Leistungskurve in den meisten Fällen an irgendeiner Stelle unter Serienniveau liegt.
So, das ganze gerade geschriebene ist jetzt aber auch nur meine persönliche Vorstellung von der komplexen Thematik, muß jetzt also nicht alles stimmen
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Grüße, rex