"Wir wollen, dass Motorradfahren wie guter Sex ist."

[Velocity]

Ich hab heute die Custombike gelesen und auf der letzten Seite wurde mein Grinsen immer breiter und ich dachte sofort daran, dass ins Forum zu schreiben.
Es geht in dem Artikel um die Tridaysmacher. Einer von ihnen Macht einen Tourguidekurs und es wird gesagt, dass keine Warnwesten getragen werden dürfen. Was die BMW-Fahrer (99% der Teilnehmer) in ein tiefes Loch stürzt:

"Helmut wirft dezent ein, dass laut einem Spiegel-Bericht Prostituierte in Nordspanien am Straßenstich ab 2013 Warnwesten tragen müssen. Sekunden später blickt er in fassungslose Gesichter, einiger der Kursteilnehmer brechen ansatzlos in Tränen aus. Hier werden tatsächlich Werte zerstört. Kein Stein bleibt auf dem anderen, keine Warnweste wird je wieder das sein, was sie einmal war: Eine moralische Institution.
Aber warum eigentlich? Wenn man einmal den Vergleich wagt, dass das Auto die Ehefrau und das Motorrad die Geliebte ist, dann verwundert es einen doch, warum so viele Motorradfahrer sich für praktische, hässliche und vernünftige Motorräder entscheiden. Wer will so eine Geliebte haben? Wir nicht. Wir wollen keine praktischen Motorräder mit elektsich verstellbaren Scheiben, begehbaren Kleiderschärnken, Wintergärten oder Kellerabteil. Wir wollen unser blankes Gesicht direkt in den Wind halten und unsere Eier (und Eierstöcke) beim Fahren spüren. Wir wollen, dass das Leben pur und unverfälscht ist. Wir wollen, dass Motorradfahren wir guter Sex ist. Wir wollen nicht mit Warnwesten schlafen."
Bree, Uli: "Der Tag, den dem die Warnweste ihre Fahrer verlor". In: Custombike. 5/13. Mannheim, 2013.