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GPZ500S (D) wird zum Renner
#1
Liebe GPZler,
in meiner Vorstellung habe ich schon geschrieben, das ich seit vier Jahren mit verschiedenen Moppeds auf der Rennstrecke unterwegs bin.
Am liebsten auf einer Z750Twin, es wurden aber schon folgende Moppeds im Originalzustand oder in diversen Umbaustadien gefahren.
GPZ305, Z440, Yamaha YZF600R (Thundercat), Suzuki SV650, Ducati 900SS (Gummiband), Yamaha FZR1000 EXUP,
dazu die total umgebauten Aprilia AF1 und nach deren Rahmenschaden dann eine Aprilia RS125 meines Sohnes mit 650er Rotax-Motor aus BMW F650ST, eine strassenzugelassene KTM RC390 sowie eine weitere Z750Twin.
Abgesehen von der KTM alles alter Kram, mit Vergasern und ohne ABS, etc.

Sehr gern fahre ich beim Alteisen.training und dort gibt es eine Klasse bis 55PS an der Kupplung.
Hier kommt die GPZ500 ins Spiel Wink
Auf Nachfrage beim Veranstalter wurde eine offene GPZ mit 60 PS Nennleistung als zu leistungsstark abgelehnt, somit suche ich separat nach einer 50PS Drossel für die GPZ.

Um euch an meinen Vorbereitungen und Überlegungen teilhaben zu lassen und euer Feedback zu bekommen, beschreibe und bebilder ich das in diesem Thread.

Die Basis war billig, der Auspuff samt Krümmer rostig, die Reifen abgefahren, beide Gabelsimmerringe massiv undicht, die Bremse vorn verölt, das Lenkkopflager hat deutliche Rastspuren und der rechte Stummel ist verbogen. Diverse Kratzer sind mein kleinstes Problem.
Sie springt an, Motor läuft stabil mit Standgasdrehzahl und nimmt das Gas prima an.

Der Umbau zum Renner ist immer eine zweischneidige Sache.
Es macht Freude ein Mopped umzubauen und zu optimieren, ohne sich anschließend mit dem TÜV rumärgern zu müssen.
Andererseits ist der Wiederverkaufswert von nicht TÜV-gerechten Moppeds eher gering, aber das ist er bei der GPZ500 auch für originale Modelle, nur ist da der Interessentenkreis größer.

Im ersten Schritt möchte ich den Rahmen nicht ändern und damit den Rückbau auf den Originalzustand ermöglichen.
Wenn ich mir aber diese abstehenden Ohren am Heckrahmen ansehe, in denen die Seitendeckel/Heckverkleidung eingesteckt werden, oh Mann.
Der Griff zur Flex ist einfach, aber danach muss ich eine andere Heckverkleidung montieren.
... und dann kann ich auch gleich das ganze Konstrukt am Ende des Heckrahmens abtrennen, ggf. eine neue Querstrebe einschweißen.

Das vollständige Zerlegen und sauberer Zusammenbau ist eine Pflichtaufgabe, ein großer Kundendienst natürlich auch.
Die Kühlflüssigkeit muss für den Rennbetrieb raus und reines Wasser eingefüllt werden.
Hintergrund ist evtl. austretende Kühlflüssigkeit, die ziemlich schmierig ist und auf der Strecke ein Sturzrisiko darstellt.

Habe auch die Frontverkleidung und den Tank demontiert, um mir die Basis nackt anzusehen.
Einen klassischen Tank für Rohrrahmen aufgelegt, angesehen und sofort wieder abgenommen, da er in keinster Weise auf den Rahmen der GPZ passt.
Ok, der originale Tank bleibt, der innen übrigens wie neu aussieht, keinerlei Rostpickel oder Beläge zu sehen.

Wenn nur der Tank drauf ist sieht man ansonsten versteckte Anbauteile (z.B. Kühlwasserbehälter) und den nicht gerade liebevoll gestalteten Rahmen.
Also Scheinwerfer und Blinker raus und die Frontverkleidung ohne Spiegel wieder drangehängt.
Ja, das wird es erstmal werden.
Den Lampenausschnitt in der Verkleidung schließe ich mit Forex, das sind thermoplastische PVC-Schaumplatten. 3mm Stärke reicht für diesen Zweck.

Die originale Sitzbank sitzt gut, zur Befestigung muss dann auch das Sitzbankschloß bleiben.
Das passt natürlich am besten mit der originalen Heckverkleidung.
Die ist aber sooo lang und dann ist da noch die Aussparung für den Soziushaltebügel und das Rücklicht.
Das muss ich mir nochmal ansehen Wink
Alternativ habe ich einen silbernen GFK-Höcker einer Suzuki SV650 übergestülpt. Der sitzt (noch) nicht richtig, da ich dazu entweder den Rahmen oder den Höcker bearbeiten muss.

Hier ein paar Bilder:
   
   
   
   
   
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#2
Also so richtig kurz ist das SV Heck aber auch nicht.

Klasse Projekt, da bin ich jetzt gerade ein bisschen neidisch.
Schau dich mal bei den Amis um, die haben/hatten eine 500er Twin Rennklasse bei der gerne die 500er GPz genutzt werden.
Mit der Kawasaki Bezeichnung ex500 findet Google mehr als mit Gpz.
Die bauen gerne auf CBR 600 oder SV Fahrwerke um, an Verkleidungen sind dann auch ZXR Hecks oder Verkleidungen aus 125ern beliebt.
Zubehörteile wie andere Rasten o.ä.gibts dort auch eher, was das angeht ist sogar der japanische Markt dünn, nicht nur der deutsche.
als Anregung:

http://forums.13x.com/index.php?threads/...le.332670/

https://www.gtamotorcycle.com/archives/s...e-for-Sale

Und die muss man kennen:
http://www.ibiblio.org/sport-twin/exdb/r9809020.htm

http://www.eurospares.com/ex500gg1.jpg
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#3
Hi Rubino,
ja, da sind schöne GPZ dabei, besonders die letzte.
Die hat aber einen Spezialrahmen und so weit will ich dann doch nicht gehen.

Nachdem an meiner GPZ alle Versuche, andere Heckteile zu probieren, an diesem unsäglichen Rahmenende gescheitert sind musste es weg.
Es ist Sonntag, also Bügelsäge statt Flex Wink
   

Endlich konnte ich den Versuchen freien Lauf lassen und mit dem vorhandenen GFK-Nachbau-Höcker einer Ducati 916 sieht die ganze Sache schon recht stimmig aus.
   
   

Neben dem Wiederbefestigen des Rahmenstücks gibt es für eine evtl. spätere Strassenzulassung die Möglichkeit der Einzelabnahme als Einsitzer.
Die untere Heckrahmenstrebe hat noch ein paar nicht mehr benötigte Halter (z.B. für Helmschlösser), die werde ich auch noch entfernen.
Die Deckel des LuFiKa bleiben sichtbar.
Unter der Verkleidung passen die Zündbox und der Regler an originaler Position.
Der Bremsflüssigkeitsbehälter wird von innen verschraubt, dann passt der auch.
Das Anlasserrelais / Magnetschalter muss um ein paar Zentimeter versetzt werden oder die Verkleidung bekommt einen kleinen Ausschnitt.
Der neue Höcker hat noch keine Befestigungspunkte, er liegt aktuell nur auf einer Latte und einer Gewindestange auf.

Im aufgebockten Zustand beträgt die Sitzhöhe der originalen Sitzbank 84 cm, das Sitzpolster zum Ducati-Höcker hat seine Oberkante bei 82 cm, kann also noch etwas aufgepolstert werden. Dann kann ich auch den verwinkelten Raum zwischen Tankaussparung, Höcker/Sitzpolster und Rahmen abdecken, so wie jetzt per Klebeband abgeklebt, mal sehen was da geht.
   

Hier noch ein paar Bilder dieser Kombi:
   
   
   
   
   

Was sagt ihr dazu?

Schöne Grüße,
Michael
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#4
Dann brauche ich die Felgen ja nicht mehr vergleichen - oder?

Gruß c-de-ville
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#5
besser als das SV Heck allemal.
Aber lass die 16" Felge bitte wieder weg rollen.
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#6
Hi c-de-ville,
danke für dein Angebot das GPZ900 Hinterrad zu vermessen, ist nicht mehr nötig.
Es wird nach dem Schwingenumbau auf das Hinterrad der ZZR600 hinauslaufen.

Hi Rubino,
das sind 18"-Räder, so sehr täuscht der Anblick ohne Reifen.
Angeblich aus einer GPZ750UT, aber nix gnaus weiß ma net Wink

Ich habe mal die greifbaren Radsätze hergezerrt und Vergleiche angestellt.
Die vorderen Bremsscheiben und die Bremszangen der 500er sind ja sehr filigrane Teile.
Bin auf die Bremswirkung und die Haltbarkeit gespannt.

Vorderrad GPZ500S(D): Aussenseite zu Aussenseite der Bremsscheiben gemessen beträgt 13 cm.
Vorderrad GPZ750UT(?): Aussenseite zu Aussenseite der Bremsscheiben gemessen beträgt 11,5 cm.

Habe in der Z440 die Gabel der GPZ600 montiert. Hat auch 37mm Standrohrdurchmesser und ist leider nicht einstellbar.
Dazu passt sie zu den 11,5 cm Bremsscheibenabstand, das GPZ500S Vorderrad wird also nicht passen.
Aber ich habe dort Telefix Stummellenker montiert und die könnte ich an der GPZ500 probieren.

Wenn es Tank und Verkleidung zulassen, könnte ich damit eine sportlichere Sitzposition erzielen und als Nebeneffekt die Standrohre etwas nach oben durchschieben.
Das senkt die Front und macht den Lenkkopfwinkel etwas steiler, was einerseits der Aerodynamik und andererseits der Handlichkeit zu Gute kommt.

Schöne Grüße,
Michael
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#7
Rechtzeitig zum Wochenende ist die Schwinge eingetroffen Wink
Also das Mopped von der Tenne (da wollte ich ja bloß den Kofferträger wegbauen) in den Werkstattvorraum geschoben und losgelegt:
   

Der schon ziemlich rostige Auspuff wird durch eine 2-in-1 von einer ER5 ersetzt.
   

Die Schwinge ist etwas zu breit für die Aufnahme im Rahmen, habe sie behelfsmäßig mit einer Gewindestange in der Fussrastenbefestigung aufgehängt und das ZZR600 Hinterrad reingesteckt. Hinterachsdurchmesser 17 mm.
   
   

Noch etwas mit Plastik und einem Endtopf gespielt Wink
   

Morgen geht es weiter.
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#8
Ein Paar ziemlich mitgenommene Seitendeckel eines A-Modells mussten dran glauben Wink
Ich habe zumindest schon mal einen mit der Flex bearbeitet und als Abdeckung zwischen Tank, Sitzbank, Rahmen und Höcker benutzt.
Noch nicht klar, ob und wie es damit weitergeht, aber der Ansatz ist gut.
   
   

Unter Sitzbank/Höcker möchte ich eine durchgehende Aluplatte montieren, auf der die Elektrikkomponenten des Heckrahmens versammelt werden.
Gern verwende ich für solche Anpassungen erstmal Pappschablonen, um die Machbarkeit zu testen und später kann ich die gleich als Schablone für den Materialzuschnitt verwenden.
Hier muss ich noch den Freiraum für das einfedernde Hinterrad berücksichtigen, dazu müsste das aber an seinem tatsächlichen Montageort sein und nicht nur provisorisch reingesteckt.
   

Bei der Gelegenheit auch gleich mal die rechte Rastenanlage weiter nach hinten und etwas höher versetzt.
Da werde ich Adapterplatten aus 10 mm starken Alu 7075 Platten machen.
Auf der Bremsenseite relativ einfach, auf der Schaltungsseite muss ich dann die Lagerung des Schalthebels neu machen.
   

Bremszange und Halter der GPZ500 passen überhaupt nicht zur GPZ600-Schwinge und ZZR600 Hinterrad.
Die neue Bremsscheibe ist 10mm größer, die Schwinge verwendet eine Druckstrebe.
Da muss ich mir den Umbaubericht nochmal zu Gemüte führen, welche Bremsenteile passen, evtl. mache ich auch hier den Bremszangenhalter aus einer Aluplatte.
   

Jetzt noch etwas für's Auge, die Seitenansichten.
... mit Seitendeckel vom A-Modell:
Die Flügel über den Soziusrastenauslegern haben was Wink
   

... ohne Seitendeckel:
   

... Fotomontage mit ganz kleinem Seitendeckel:
   

Hier noch eine Heckansicht:
   


Was meint ihr zu den Seitendeckeln?

Schöne Grüße,
Michael
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#9
Hi,

ich würde die originalen Seitendeckel in Verlängerung der Heckverkleidung unten vermutlich gerade Linie kürzen.

Insgesamt sehr geiles Projekt. Bin auf Bilder von der Rennstrecke gespannt.


Grüße, Sascha.
Einstieg in's Forum: 99er EX500 D, aktuell BMW R1200GS LC kuh-smilies-0002.gif von smiliesuche.de
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#10
Sehe ich genauso. Im Moment sieht das ziemlich zusammen gewürfelt aus.

Passt die Sitzposition noch für dich ?
Der Sitz ist ja locker 5cm tiefer als Original plus Klötenquetsche an der Tankschraube.
Das mit den Rasten kann ich verstehen, die Raask (10cm nach hinten, 5cm hoch) mag nicht mehr missen.

Bzgl. der Bremse, Ich weiß gerade auch nicht wie deine "Vorlage" aufgebaut ist,
aber ich fahre die ZZR Felge mit 900R A7 Bremssattel und Träger (Allerdings in der zugehörigen Schwinge und Mopped).
Das passt brauchbar zur ZZR Bremsscheibe, und die Abstützung an der Schwinge könnte man auch zur Druckstrebe passend machen.
Edith: Gerade noch mal bei Boris geschaut: Das müsste ein GPz900 A1-A6 Sattel mit Träger sein den er da eingebaut hat.
Ob der alte 1-Kolben oder neuere mit 2-Kolben ist geometrisch egal.

Sag Bitte Bescheid wenn mein Päckchen nicht langsam mal ankommt.
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#11
Servus Männer,
danke für die Antworten.

Die Sitzbank wird noch deutlich aufgepolstert, mindestens wieder bis auf Originalhöhe und mit härterem Schaumstoff.
Hanging-off ist schon harte Arbeit genug und da ist eine weiche Sitzbank hinderlich.

Den Seitendeckel habe ich jetzt auf das kleine Maß gekürzt, so weit, das man das Vierkantrohr des Rahmens sehen kann.
Die "Zurückverlegte" ist mit dem unteren Teil des Seitendeckels zusammengestossen, was weiteren Ärger bedeutet hätte.
Es bleibt noch die Einarbeitung der Deckelkante in den Höcker. Damit bildet sich im vorderen Bereich der Sitzbank eine Kante im Seitendeckel, die ich mit einer erweiterten Sitzbankgrundplatte umfassen und bis an die eingebuchtete Kante des Tanks hochziehen kann.
   

Habe mir den Stummellenker geschnappt und ein paar Einbaulagen ausprobiert.
So in etwa passt er, nachdem ich die Standrohre um etwa 1cm durchgesteckt habe:
   
   
   

Die vordere Bremsanlage habe ich komplett demontiert um sie instandzusetzen.
Zum Gabelsimmerring- und Lenklagerwechsel ist sie ohnehin im Weg Wink
Ein andere Handbremszylinder (HBZ) ist vorgesehen, der den Bremsleitungsanschluss innen und nicht vorn hat.
Evtl. finden sich noch Stahlflexleitungen im Fundus.
     

Schöne Grüße,
Michael
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#12
Das Thema Höcker und Sitzbank hat mich nicht in Ruhe gelassen.
Ich habe mir die optimal auf dem Rahmen sitzende und das Tankende abdeckende Originalsitzbank geschnappt, die originale Verriegelungsstange wieder eingebaut, etwas hier und etwas da probiert.
Ich werde die originale Sitzbankgrundplatte auf die ganze Länge, aber hinten nicht auf die ganze Breite verwenden, den vorderen Polsterbereich und den Bezug kann ich weiterverwenden.
Der Höcker wird an der Sitzbank befestigt und gemeinsam mit der Sitzbank vom Riegel gehalten bzw. freigegeben.
Das Fahrergewicht lastet über die Sitzbank auf dem Rahmen, der Höcker wird mechanisch so gut wie nicht belastet.
Die Kunst ist jetzt, alle Teile aufeinander anzupassen, aber die Chancen stehen gut, dass das klappt Wink

Verriegelung mit mechanischer Auslösung (kein Schloß)
   

mit Sitzbank:
   

mit Höcker:
   

und wieder eine Fotomontage vom angestrebten Zustand:
   

Mal sehen wo die Elektrikbausteine hinkommen.
Die originalen Einbauplätze werden wieder interessant Wink
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#13
PS: Hatte ich schon geschrieben, dass das Mopped in drei Wochen einsatzbereit sein soll ?
So. 26. Sep. ist Anreisetag für vier Tage Spreewaldring (STC).
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#14
Das könnte spannend werden mit ein paar ganz langen Nächten. Laughing
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#15
Ja, das wird es Wink

Habe heute die Hochzeit von originaler Sitzbankgrundplatte und Höcker vorangetrieben.
Der Schaumstoff ist beim Versuch ihn hochzubiegen und festzuspannen gerissen.
Nicht ganz an der gewünschten Stelle, aber weiterhin brauchbar.
   

Die Elektrikbauteile sind zurück an ihrem angestammten Platz, den Höcker und seine Ränder habe ich passend dazu gekürzt.
Auch der Sitzbank den Weg freigemacht, sie sitzt jetzt mit ihren "Füßen" wieder auf den Rahmenrohren auf.
Die im hinteren Bereich seitlich beschnittene Grundplatte lässt sich durch die Aussparung im Höcker führen und dann samt Höcker wie ein Teil - wie die Originalsitzbank - einstecken, einfädeln und mit einem sanften Druck in die Verriegelung drücken.

Seht selbst:
   
   
   

Das fehlende Popo-Polster kommt noch, die Verbindung zwischen Höcker und Grundplatte auch und mit dem Bezug und seiner Befestigung hinten lasse ich mir noch etwas einfallen Wink

Schöne Grüße,
Michael
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