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Druckpunkt mit Stahlflexleitungen vorne
#1
So, muss jetzt doch mal nen Fred zu meiner neuen Errungenschaft aufmachen, weil ich noch nicht zu 100% zufrieden bin.

Seit gestern habe ich Melvin Stahlflexleitungen an meiner Zette.
Dazu habe ich die Entlüfterschrauben aufgedreht und die alte Bremsflüssigkeit ablaufen lassen. Weil sie nicht komplett ablief, habe ich mit dem Handbremshebel die restliche Flüssigkeit rausgepumpt. Dabei wurde der Bremshebel bis an den Griff gezogen.

FRAGE 1: Kann sich das Ziehen bis an den Griff irgendwie negativ auf die Bremspumpe auswirken?

Nach der Montage der neuen Leitungen habe ich das System befüllt. Ich gehe dabei immer so vor, dass ich oben Flüssigkeit einfülle und unten mit aufgestecktem Schlauch (sitzt sehr stramm drauf) und einer Spritze jeweils an einer Seite so lange sauge, bis die Bremsflüssigkeit rauskommt. Diese Seite wieder zudrehen, danach dann die andere Seite. Kein Pumpen mit dem Bremshebel.

FRAGE 2: kann so trotzdem Luft im Bremssystem sein?

Druckpunkt war da, heute gabs ne 60km Testrunde. Kontrollblick: alles dicht soweit.
Die Bremse macht ab dem Druckpunkt deutlich knackiger zur als vorher, hat also eine höhere Bremswirkung und lässt sich ganz gut dosieren. Ist ja gewünschter Effekt der Stahlflexleitungen, die sich im Gegensatz zu meinen zuvor mit dem Datum von 1991 montierten GummischläuchenSurprised nicht mehr ausdehnen und den gesamten Druck an die Bremskolben weitergeben.

Meine Bremshebel sind am Einstellrädchen auf 1 eingestellt (maximal vom Griff weg). Leider kommt der Druckpunkt jetzt mit Stahlflexleitungen später als zuvor mit Gummileitungen, liegt also näher am Griff.

FRAGE 3: wie kann das sein?

Vom Gefühl her kann ich den Hebel auch insgesamt etwas näher an den Griff heranziehen, als vorher, also quasi als hätte es noch eine Stufe "unter" 1 am Rädchen gegeben.

Hier ein paar Bilder jeweils mit Einstellung auf Stufe 1 (links)und Stufe 4 (rechts) im Vergleich. Die Bilder zeigen Neutralstellung, Druckpunkt und maximal gezogenen Bremshebel.
Neutralstellung
   
Druckpunkt
   
maximal gezogener Bremshebel
   

Denke im grünen Bereich ist es grundsätzlich, was Funktion und Fahrsicherheit angeht.

FRAGE 4: kann man was tun um die Bremse mit den vorhandenen Komponenten bissiger zu machen?
Schneller, schräger, später... mehr geht immer, mussabanüsch

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#2
Hi Hannes, ein guter Tip, der ursprünglich mal Hier von Rubino gegeben wurde und alle paar Jahre wieder auftaucht:

Handbremshebel in gezogener Stellung mit einem Kabelbinder fixieren und die Maschine über Nacht stehen lassen.
Luftbläschen können dann nach oben in den Bremsflüssigkeitsbehälter entweichen.
Hatte letztens beim Wechsel auf Stahlflex vorne die gleichen Probleme, und durch die Aktion den Hebelweg um einen guten Zentimeter verringern können.

Hab die Maschine allerdings anderthalb Tage nicht bewegt, und ab und an gegen die Leitungen und das Verteilerstück geklopft.

Viel Erfolg, Grüße, rex
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#3
Ah richtig, dass hab ich noch nicht gemacht, aber in der Tat vor kurzem irgendwo gelesen.
Heute "muss" ich fahren, probiers heut abend oder so dann! Besten Dank Wink
Schneller, schräger, später... mehr geht immer, mussabanüsch

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#4
Blöde Frage, aber warum die Kabelbinderaktion? Ich versteh denn Sinn dahinter, aber wenn da Luft im System ist, würd ich halt nochmal entlüftenShrug Fände ich sicherer als das...
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#5
Dachte, dass bei meinem Vorgehen keine Luft im System sein kann, aber bestimmt täusche ich mich... vielleicht mach ich doch beides Wink. Glaube Markus H hat die Stahlbusdinger verbaut, wäre ja noch ne Möglichkeit (Ja ich weiß Morpheus, die sind sau teuer und du bist dagegen Laughing )

Kann noch jemand was zu Frage 1 sagen?
Schneller, schräger, später... mehr geht immer, mussabanüsch

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#6
Also falls es jemand wissen will:
auch das Befüllen der Bremsschlauche durch Unterdruck mittels Spritze bringt kein endgültig Luftfreies System.
1:0 für Morpheus
Habe entlüftet und da war (trotz gutem Bremsdruck) ordentlich Luft drin.
Mal sehen, was der Kabelbinder sagt, vielleicht kannst du ausgleichen Rex Big Grin.
Schneller, schräger, später... mehr geht immer, mussabanüsch

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#7
1:0? Ausgleichen? Haben wir schon WM?
Versteh nur Bahnhof.Scratchheadyellow

War doch Deine Idee, zunächst ausschließlich über Unterdruck zu entlüften, und nicht meine! Laughing

Ich machs auf die klassische Art. Zuerst mit Unterdruck unten am Sattel, um überhaupt mal etwas Bremsdruck aufs System zu kriegen, dann normal weiter mit Pumpen, halten, öffnen, schließen etc.
Das mir dem Kabelbinder ist die letzte Maßnahme, wenn man mit anderen Methoden nicht 100% zufriedenstellend weiter gekommen ist.

Bei dreiteiligen Anlagen gibt's sechs Stellen, an denen die Luftbläschen rechtwinklig ums Eck müssen, mal klappts auf Anhieb, mal dauert das ewig - ist Glückssache.

Aber auch da sind keine Wunder zu erwarten, und eine Erfolgsgarantie gibt's auch nicht. Wink

Zur Frage 1:
Ist wieder so ne Sache zwischen Theorie und Praxis.
In der Theorie ist es nicht so dolle, den Hebel ganz bis zu Griff zu ziehen.
In der Praxis hatte ich da anschließend allerdings noch nie Probleme gehabt und mir auch noch keinen Bremskolben ruiniert.

Andere mögen da aber andere Erfahrungen gemacht haben.

Viele Grüße, rex
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#8
Also ich habe ja vor kurzem meine auf Superbike Lenker umgebaut und musste auch entlüften.Scratchheadyellow
Ich habe es ohne Unterdruck mit der Altbewährten Methode , mit einem günstigen Entlüftungsventile gemacht!Questionmarks
Bei mir ist so ca. 2cm vor Griff Druckpunkt da. Wenn ich mit aller Kraft mal Ziehe komme ich auch bis auf 1 cm dran .Scratchheadyellow
Aber würde ich das während der Fahrt machen , würde ich übern Lenker absteigen.Sad
Soviel zu meiner Bremsenentlüftung.Wink

Also ich vertraue meiner Entlüftungsmethode ( meiner Art )hatte bis dato kein Prob mit der Bremse und war ja auch zur Abnahmebeim Tüv.
Gruß
Uwe
Blue 93er EZ: GPZ 500 S EX500A :MEINE GELIEBTE DAUERBAUSTELLE Smileygiantred
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#9
Laughing ja habe ich vielleicht etwas missverständlich formuliert.
Wollte damit zum Ausdruck bringen, dass der Vorschlag von Morpheus, einfach nochmal zu entlüften, schon einiges gebracht hat, aber sich dagegen Dein Vorschlag Rex, den Kabelbinder für ne Nacht dranzupacken, ebenso noch als positiv bewähren kann Wink.
Allerdings waren in meiner Spritze schon 60 ml Bremsflüssigkeit, die ich heraus- bzw. durch gesaugt habe und auf der in Fahrtrichtung linken Seite kamen immernoch ganz kleine Bläschen.
Verwendet ihr die unten rausgesaugte Flüssigkeit eigentlich wieder? Ich meine neu, hell und klar ist sie ja und bei 60ml ist das System ja fast komplett durchgespühlt und umsonst ist die ja auch nicht, zumindest steht bei mir DOT 4 von Castrol.
Schneller, schräger, später... mehr geht immer, mussabanüsch

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#10
Also ich verwende sie nicht wieder, brauch das Zeug allerdings öfters und hol mir die Einliterflaschen von TRW, liegen im Autozubehör bei irgendwas um die 10,-
Hab immer Bedenken, dass in der bereits durchgepumpten Flüssigkeit noch ganz kleine Bläschen sind, die man mit dem Auge nicht oder nur schwer sieht, ist aber vielleicht auch übertriebene Vorsicht.
Da ich aber häufiger auch für andere Leute schraube, geh ich da lieber auf Nummer sicher.
Viele Grüße, rex
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#11
Im Dienste der Physik....
Flüssigkeit von oben nach unten in ein leeres System einzufüllen kann nicht zuverlässig funktionieren. Allein durch die Oberflächenspannung der Flüssigkeit rinnt diese zwar langsam aber bevorzugt an den Innenrändern des Schlauchs herunter. Quasi an der vorhandenen Luft vorbei. Je nach Nachflußmenge der Flüssigkeit wird die vorhandene Luft dann eingeschlossen und kann wegen des geringen Durchmessers bestenfalls nur sehr langsam nach oben steigen. Die Schwerkraft und die Oberflächenspannung wirken hier gleichermaßen.

In einem engen geschlossenen System fühlt sich eingeschlossene Luft eher wenig zum Aufsteigen veranlasst. Prinzip Kapilare. Je enger der Schlauch umso gravierender ist dieser Effekt. Klar, Klopfen und Schütteln hilft, um die Luft nach oben zu bekommen, das aber umso weniger je enger der Kanal ist.

Analogie: Versucht mal einen dünnen Strohhalm mit Wasser zu füllen wenn er unten verschlossen (zumindest verengt) ist, unten also nur wenig Luft entweichen kann. Es werden sich beim Einfüllen Luftblasen bilden.
Öffnet man den Strohhalm unten etwas, dann fließt Wasser raus (für Wassernachschub sorgen), aber die Luftblasen bleiben an ihrem Platz. Das Wasser fließt dann an den Innenrändern des Strohhalmes an der Luftblase vorbei. Der Druck von oben auf die Luftblase bleibt nunmal gleich, Die Oberflächenspannung sowieso. Warum also sollte die Luftblase unten raus kommen?

Etwas anders sieht es aus wenn die bestehende alte Flüssigkeit vorher nicht abgelassen wird. Dann drückt die neue Flüssigkeit die Alte unten raus.
Aber selbst bei dieser Methode ist nicht sicher, dass bereits vorher eingeschlossene Luft unten entweicht. Wie gesagt, warum sollte eine eingeschlossene Luftblase unten raus kommen? Gleicher Effekt wie oben.

Um garantiert keine Luft in den Schläuchen zu haben müsste man die Bremsflüssigkeit von den tiefsten Punkten aus einfüllen. Von unten nach oben pumpen. So kommt eventuell eingeschlossene Luft oben raus.
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#12
(31.05.2014, 01:59)Zaphod schrieb: Um garantiert keine Luft in den Schläuchen zu haben müsste man die Bremsflüssigkeit von den tiefsten Punkten aus einfüllen. Von unten nach oben pumpen. So kommt eventuell eingeschlossene Luft oben raus.

Ist theoretisch alles richtig, in der Praxis hapert das allerdings. Wink

Um die Flüssigkeit "von den tiefsten Punkten aus" einzufüllen, sollte da auch eine Möglichkeit zu vorhanden sein.
Ist aber leider nicht, der Entlüfternippel ist zumindest bei der "D" nämlich nicht am tiefsten Punkt des Bremssystems, sondern blöderweise am höchsten Punkt des Sattels. Shrug

Grüße, rex
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#13
Coole Erklärung Zaphod!
Wie wirkt sich denn (einseitiger) Druck auf dieses Phänomen aus?
Ich denke da in praktischer Hinsicht an das Stahlbus-Entlüftungsventil, aber natürlich auch an jeden einzelnen Bremsvorgang, bei dem enormer Druck auf Flüssigkeit und Luft ausgeübt wird.
Ich habe beim zweiten Entlüften festgestellt, dass gerade am Anfang mehrere große Luftblasen kommen. Würde das heißen, dass Druck die vielen kleinen Blasen "sammelt"?
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#14
Ich weiß nicht was Du mir "einseitigem" Druck meinst. Beim Betätigen des Bremshebels ist im geschlossenen System der Druck im ganzen System gleich. Erst wenn eine Seite geöffnet ist und von der anderen Seite Nachschub kommt entsteht eine Strömung. Die Luftblasen werden von der Strömung erst dann "mitgerissen" wenn die Strömung schnell genug ist.
Da Luftblasen nunmal nach oben streben funtioniert das viel besser wenn die Strömung von unten kommt.

Durch die Vibrationen beim Fahren müsste sich die Luft mit der Zeit an der höchsten Stelle sammeln. Genau genommen wäre also genau dort eine Entlüftung sinnvoll. Ob sowas praktisch machbar wäre weiß ich nicht. Dazu kenne ich das Bremssystem nicht gut genug.

@rex, das ist aber blöd. Das würde ja heißen, dass man die alte Bremsflüssigkeit nie aus den Zylindern raus bekommt. Und wie bekommt man sie blasenfrei rein wenn sie leer (z.B. Neuzustand) sind?
Ich kenne mich damit nicht so aus, aber könnte es sein, dass von dem Entlüftungsnubsi intern ein Kanal an die tiefste Stelle führt? Alles Andere wäre doch eher kontraproduktiv, oder?

Das Befüllen von unten kenne ich aus dem Autobereich. Da wird der Vorratsbehälter abgesaugt und von unten von jeder Bremse Bremsflüssigkeit hoch gepumpt bis oben nur noch neue Flüssigkeit raus kommt. Eventuell eingeschlossene Luft kommt dabei auch oben raus.
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#15
mit einseitig meinte ich, dass der druck ja von Oben (der Bremspumpe) nach Unten (Bremszange) aufgebaut wird.
Auch wenns nicht völlig unumstritten ist, haben ja einige hier schon die Methode mit dem Kabelbinder genannt. Wollte wissen, wie sich dieser Druck auswirkt, zumindest in praktischer Hinsicht scheinen ja die Blasen zumindest teilweise nach oben zu steigen. Vielleicht weil sie (nur) da entweichen können?Shrug
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