27.04.2012, 22:31
Heyho,
Das bezweifle ich sehr! Wenn sich ein Sitz nicht einschleift, dann ist die Reibung zwischen den Bauteilen so gering, dass kein Material von der Oberfläche abgetragen wird. Und wenn die Oberfläche intakt bleibt, halten die Bauteile. Sie gehen ja nicht kaputt. Außerdem heisst das das die Spaltmaße an der Schmierstelle schon stimmen: Der Ölfilm ist nicht zu dünn, denn die Bauteile berühren sich nicht. Die Spaltmaße sind aber auch nicht zu groß, denn wenn sie zu groß wären, dann könnte sich im Spalt kein ausreichend hoher hydrodynamischer Druck (=> Kurbelwellenlager) aufbauen, der die beiden Bauteile daran hindert, sich zu berühren. Bei zu hohen Spaltmaßen fließt das Öl einfach seitlich aus dem Kurbelwellenlager.
Die Tatsache, dass Kurbelwellen-Lagerschalen eine weiche Beschichtung haben, hat historische Gründe: Für eine gute Schmierung braucht man einen Schmierspalt mit den passenden Maßen. Da es extrem teuer ist, Bauteile auf sehr kleine Toleranzen zu fertigen (wir sprechen hier über 10 Mikrometer und weniger), gibt es zwei Ansätze, um dies zu umgehen:
Zum Thema mehrere Ölkreisläufe: Im Auto läuft die Kupplung in ihrem eigenen Öl, dadurch kann im Motor ein Leichtlauföl eingesetzt werden. Im Motorrad läuft die Kupplung im gleichen Öl wie der Rest des Motors, deshalb sind im Motorrad Leichtlauföle nicht gut aufgehoben. Hab's mal gesehen, dass ein erfahrener Schrauber Autoöl in einen Motorradmotor gekippt hat, und das am nächsten Tag wieder rausholen musste, weil die Kupplung durchgerutscht ist. Das Ritzel konnte man mit einer Hand drehen
_42_ schrieb:Daniel schrieb:Ergebnis war das sich da nichts eingeschliffen hat. Die frage ist ja jetzt ob das gut oder schlecht ist.Schlecht. Denn die Kurbelwellen-Lagerschalen etc haben eine Beschichtung die sich abschleifen MUSS. Die eigentliche Funktionssicht ist darunter. Dadurch wird eine best-mögliche Anpassung der Bauteile an einander gewährleistetet.
Das bezweifle ich sehr! Wenn sich ein Sitz nicht einschleift, dann ist die Reibung zwischen den Bauteilen so gering, dass kein Material von der Oberfläche abgetragen wird. Und wenn die Oberfläche intakt bleibt, halten die Bauteile. Sie gehen ja nicht kaputt. Außerdem heisst das das die Spaltmaße an der Schmierstelle schon stimmen: Der Ölfilm ist nicht zu dünn, denn die Bauteile berühren sich nicht. Die Spaltmaße sind aber auch nicht zu groß, denn wenn sie zu groß wären, dann könnte sich im Spalt kein ausreichend hoher hydrodynamischer Druck (=> Kurbelwellenlager) aufbauen, der die beiden Bauteile daran hindert, sich zu berühren. Bei zu hohen Spaltmaßen fließt das Öl einfach seitlich aus dem Kurbelwellenlager.
Die Tatsache, dass Kurbelwellen-Lagerschalen eine weiche Beschichtung haben, hat historische Gründe: Für eine gute Schmierung braucht man einen Schmierspalt mit den passenden Maßen. Da es extrem teuer ist, Bauteile auf sehr kleine Toleranzen zu fertigen (wir sprechen hier über 10 Mikrometer und weniger), gibt es zwei Ansätze, um dies zu umgehen:
- Die Bauteile werden auf größere Toleranzen gefertigt und dann vermessen, zueinander passende Bauteile (Kurbelwelle und Lagersitze) werden dann zusammen verbaut.
- Man bringt auf die Lagerschalen eine weiche Beschichtung auf, die bei einem Kontakt mit der harten Kurbelwelle abgetragen wird, die Kurbelwelle dabei aber nicht (sonderlich) beschädigt. Bei dieser Variante sind die Spaltmaße in der Regel bei neuen Motoren zu gering, die Bauteile schleifen sich aber nach einiger Zeit aufeinander ein und es bildet sich ein passender Spalt. Dieser Einschleifvorgang kann mit speziellen Ölen, die abrasive Partikel enthalten (Scheuermilch ), beschleunigt werden und mit einem Wechsel auf ein normales Öl gestoppt werden.
Zum Thema mehrere Ölkreisläufe: Im Auto läuft die Kupplung in ihrem eigenen Öl, dadurch kann im Motor ein Leichtlauföl eingesetzt werden. Im Motorrad läuft die Kupplung im gleichen Öl wie der Rest des Motors, deshalb sind im Motorrad Leichtlauföle nicht gut aufgehoben. Hab's mal gesehen, dass ein erfahrener Schrauber Autoöl in einen Motorradmotor gekippt hat, und das am nächsten Tag wieder rausholen musste, weil die Kupplung durchgerutscht ist. Das Ritzel konnte man mit einer Hand drehen