26.11.2009, 17:40
Nun sind wir leider auch Offtopic, da weg von Sexualstraftaten, aber um den Gedankengang noch zu Ende zu führen:
In solchen Gewalttätern steckt auch ne Menge positiver Energie - ich habe schon Sozialpädagogen kennengelernt, die solche Jungs wirklich gut zähmen und tolle soziale Projekte mit ihnen auf die Beine stellen können. Es ist ein Kraftakt, der sich für die Gesellschaft aber durchaus lohnt! Ein 15 jähriger Totschläger den man zurück in die Gesellschaft holt kann durchaus noch ein vollständiges Arbeitsleben mit dazugehörigen Sozialabgaben leisten und sich zudem eventuell sogar auch sozial engagieren (nicht selten erlernen genau solche Typen soziale Berufe und sind meist nicht die schlechtesten in dem Job!). Aber dafür muss sich jemand für sie aufrichtig interessieren und ihnen zeigen wo's langgeht. Die anderen Instanzen vorher: Familie, Erzieher, Lehrer, Freunde haben schlicht versagt (und da kommt jeder einzelne Mitschüler ins Spiel). Die Kohlen aus dem Feuer zu holen ist Schwerstarbeit und wie man an Solln sieht (s. obiger Fernsehbeitrag) nicht immer mit Erfolg gekrönt, bzw. auch mit Rückschlägen behaftet.
Aber ja, ich habe auch schon Erfahrungen mit Gewalttätern gemacht. Im übrigen gibt es mit Sicherheit sehr schwere Fälle, die schlicht nicht zu resozialisieren sind. Allerdings geht die Tendenz in Zeiten klammer Kassen stark in Richtung "generell wegsperren". Die Jugendämter und Jugendeinrichtungen bekommen immer weniger Kohle um Ihre Arbeit zu machen und gleichzeitig steigt die Zahl der zu behandelnden Fälle, weil vielen Eltern durch persönliche Probleme (Jobbelastung - Arbeitslosigkeit oder Leistungsdruck - Depression und Sucht) zunehmend weniger Zeit bleibt sich um die Kinder und deren soziales Umfeld zu kümmern.
Edit: Hat im übrigen nichts mit täterfreundlich zu tun, sondern ich stelle die Belange der Gesellschaft über die der Einzelnen (in diesem Falle Opfer). Es ist klar, dass das Opfer Vergeltung will und man muss das in einer gewissen Weise mit Sicherheit auch berücksichtigen. Ansonsten müsste man ja von einer reinen Täterbelohnung sprechen - die Resozialisierung ist defacto eine Belohnung für den Täter, er weiß es nur noch nicht. Die Strafe an sich muss es natürlich auch geben, man sollte aber da den individuellen Fall und Kosten und Nutzen für die Gesellschaft gut abwägen - dafür haben wir ja unser Rechtssystem (das leider chronisch überlastet ist).
Gombie schrieb:[...] - oder um sich vor gleichgesinnten zu profilierenSo egal scheint Ihnen das soziale Umfeld dann also doch nicht zu sein. Das Opfer gehört aus Sicht des Täters nicht zum sozialen Umfeld - es sind in aller Regel wildfremde oder gezielte Feindbilder des sozialen Umfeldes. Das ist aber das gleiche Phänomen wie bei Hooligans oder auch anderen gewalttätigen Gruppen. Daher muss man Teil des sozialen Umfelds werden um sie positiv zu beeinflussen. Leider ist die Angst vor Gewalt bei den meisten Leuten zu hoch und man muss wirklich schon viel Erfahrung und Feingefühl mitbringen, um das Umfeld solcher Haudegen betreten zu dürfen und sich den viel beschworenen "Respekt" zu verdienen. Optimal wäre es natürlich solche Personen vor dem abgleiten zu erwischen und sie erst gar nicht resozialisieren zu müssen.
In solchen Gewalttätern steckt auch ne Menge positiver Energie - ich habe schon Sozialpädagogen kennengelernt, die solche Jungs wirklich gut zähmen und tolle soziale Projekte mit ihnen auf die Beine stellen können. Es ist ein Kraftakt, der sich für die Gesellschaft aber durchaus lohnt! Ein 15 jähriger Totschläger den man zurück in die Gesellschaft holt kann durchaus noch ein vollständiges Arbeitsleben mit dazugehörigen Sozialabgaben leisten und sich zudem eventuell sogar auch sozial engagieren (nicht selten erlernen genau solche Typen soziale Berufe und sind meist nicht die schlechtesten in dem Job!). Aber dafür muss sich jemand für sie aufrichtig interessieren und ihnen zeigen wo's langgeht. Die anderen Instanzen vorher: Familie, Erzieher, Lehrer, Freunde haben schlicht versagt (und da kommt jeder einzelne Mitschüler ins Spiel). Die Kohlen aus dem Feuer zu holen ist Schwerstarbeit und wie man an Solln sieht (s. obiger Fernsehbeitrag) nicht immer mit Erfolg gekrönt, bzw. auch mit Rückschlägen behaftet.
Aber ja, ich habe auch schon Erfahrungen mit Gewalttätern gemacht. Im übrigen gibt es mit Sicherheit sehr schwere Fälle, die schlicht nicht zu resozialisieren sind. Allerdings geht die Tendenz in Zeiten klammer Kassen stark in Richtung "generell wegsperren". Die Jugendämter und Jugendeinrichtungen bekommen immer weniger Kohle um Ihre Arbeit zu machen und gleichzeitig steigt die Zahl der zu behandelnden Fälle, weil vielen Eltern durch persönliche Probleme (Jobbelastung - Arbeitslosigkeit oder Leistungsdruck - Depression und Sucht) zunehmend weniger Zeit bleibt sich um die Kinder und deren soziales Umfeld zu kümmern.
Edit: Hat im übrigen nichts mit täterfreundlich zu tun, sondern ich stelle die Belange der Gesellschaft über die der Einzelnen (in diesem Falle Opfer). Es ist klar, dass das Opfer Vergeltung will und man muss das in einer gewissen Weise mit Sicherheit auch berücksichtigen. Ansonsten müsste man ja von einer reinen Täterbelohnung sprechen - die Resozialisierung ist defacto eine Belohnung für den Täter, er weiß es nur noch nicht. Die Strafe an sich muss es natürlich auch geben, man sollte aber da den individuellen Fall und Kosten und Nutzen für die Gesellschaft gut abwägen - dafür haben wir ja unser Rechtssystem (das leider chronisch überlastet ist).

