Schmanta\;p=\"88021 schrieb:... wozu warum und ob das so ist steht da aber nicht
...
Ok, Back to Basics.
(einfach gaaanz in Ruhe durchlesen
![Wink Wink](https://gpz.info/images/smilies/icon/wink.gif)
)
Wenn sich Metalle erwärmen dehnen sie sich aus.
Während der Fahrt wird der Motor durch die Explosionen und Reibungen heiß,
dementsprechend werden die Ventilschäfte länger.
Wäre jetzt kein Spiel vorhanden, würden die Kipphebel die Ventile dauerhaft offen halten.
Bedeutet: Die Ventile verschließen den Motorraum nicht mehr richtig, werden selber nicht mehr
durch den Kontakt zum Zylinderkopf abgekühlt und verbrennen zu kleinen lustigen Metallklumpen.
Die Leistung des Motors sinkt dann entsprechend rapide ab bis auf 0.
Die Einlassventile werden durch das Sprit-Luft Gemisch noch ein wenig gekühlt, bei den Auslassventilen wirken die heißen Abgase.
Daher die unterschiedlichen Einstellwerte.
Ist das Spiel zu groß, werden die Ventile zu spät geöffnet, und schließen zu früh.
Auch dadurch sinkt die Leistung, aber eher geringfügiger.
Es kann weniger Gemisch aus dem Vergasertrakt angesaugt werden, gleichzeitig können die Abgase nicht ordentlich entweichen.
Zu großes Ventlispiel macht sich durch ein klapperndes Geräusch bemerkbar,
leichtes tickern bei warmem Motor ist vollkommen normal.
Zu großes Spiel lässt sich aber leider auf Dauer nicht vermeiden, weil die blöde Nockenwelle ständig auf dem Kipphebel rumreibt,
und sich beide Teile mit der Zeit abnutzen.
Also muss es von Zeit zu Zeit nachgestellt werden.
In Bild 5 in dem Thread im Wartungsbereich (Ventilspiel einstellen) sieht mans schön.
Über dem Kipphebel hockt die Nockenwelle (Weil der Motor 2 davon hat ist es ein DOHC = Double Over Head Camshaft).
Die Nockenwelle drückt den Kipphebel mit den 2 Einstellschrauben auf die 2 Ventile
(Bei der GpZ: 1 Zylinder = 2 Kipphebel = 4 Ventile)
Über diese Einstellschrauben kann man das Spiel einstellen.
Siehe Bild7 und 8. Die Nockenwelle darf diese Messung natürlich nicht verfälschen, deswegen muss man den OT
(Oberer Totpunkt = der Oberste mögliche Punkt des Kolbens) einstellen, dann drücken die Nocken nicht auf die Kipphebel.
Diese Federn die du da siehst sorgen dafür, dass die Ventile nicht total unmotiviert in den Brennraum fallen und freiwillig den Brennraum verschließen.
Aus dem Teller der auf der Feder liegt, guckt der letzte Rest der Ventilschäfte raus. Auf dem hackt der fiese Kipphebel ständig rum.
Also musst du streitschlichtend mit der Lehre dazwischen, und gucken ob die beiden weit genug, oder zu weit auseinander sind.
Zur not, die Mutter lösen, und die Schraube nachstellen, dann die Mutter wieder anziehen.
Das ist einfacher, wenn die Lehre noch dazwischen ist.
Aber Vorsicht ! Metalle sind zwar nicht komprimierbar, aber verformbar.
Wenn du die Schraube zu Liebevoll andrehst, wird die Lehre eventuell Beschädigt oder aber du drückst das Ventil auf.
Das mitwichtigste bei dieser Arbeit ist Geduld.
Da kann man auch viel falsch machen, was bei falscher einstellung passiert, s.o.
Puhh, ganz schön lang geworden.
Wenn du noch mehr Fragen hast, immer raus damit